Sprachrohr aus der Hölle…
Refizul
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Beiträge von Refizul
Aufgrund eines „Special Requests“ – Unsere Unterbringung
17 Juni 10
In diesem Gebäude sind wir untergebracht.
Es ist ein kleines Nebengebäude direkt neben dem Hauptgebäude.
Wasser und Strom sind vorhanden. Heizung (leider?) keine.
Eingangsbereich zu unserer Unterkunft. Wohnzimmer? Mit Koch-/Essbereich.
Getrennt vom Badezimmer erreicht man dann den Schlafbereich.
Alles recht spartanisch für europäische Verhältnisse…
…für Namibische Verhältnisse jedoch purer Luxus.
Tag 16 – Die namibischen Mühlen mahlen langsam!
17 Juni 10
Wenn man hier jemanden braucht, darf man sich nicht darauf verlassen, dass es schnell geht. Wie Peter uns am Anfang bereits erklärt hatte, gibt es den guten Unterschied zwischen Now und NowNow, Now bedeutet „bald“, „Irgendwann“, „mit Glück noch dieses Jahr“. NowNow hingegen bedeutet, dass es innerhalb der nächsten 8 Stunden wahrscheinlich ist, dass etwas passiert.
Genau so ist es hier. Man benötigt ein Stück Software (Teil des Usability-Tests), welches prompt geliefert werden soll… Man wartet also auf die verantwortliche Person… Es wird 10 Uhr, es wird 11 Uhr, … es wird Mittag…. …Alle sind raus für Lunch… und dann, eventuell, kommt jemand vorbei, der einem das gewünschte stückchen Software nicht vorbeibringt, sondern der einen dann mitnimmt, zu einem Ort, an dem man sich dieses stückchen Software selber besorgen kann (als wenns eine kurze Rückmeldung vormittags nicht getan hätte).
Auch wenn man jemanden fragt, ob er jetzt eben einen Blick auf etwas werfen kann, kommt direkt die entgeisterte Frage „Should i come now?!“, nein JETZT verdammt! Not Now, NowNowNow!
Unsere Software läuft nun soweit, der Server ist eingerichtet… Wir sind nahezu bereit raus zu fahren um dieses „Ding“ zu testen. Mal schaun was die Herrschaften dazu sagen. Probleme wird sicherlich die Stromversorgung machen, denn aktuell haben wir noch keine Ahnung wie weit diese kleine Quad-Bike-Batterie (welche mit Hilfe der Solarpanels geladen werden soll) wirklich hält.
Nuja…Man darf also wieder mal gespannt sein, jeden Tag ein neues Abenteuer!
Die nächsten Tage werden wohl erstmal keine neuen Beiträge erscheinen, da wir in „The Village“ keine Internetverbindung haben werden.
Tag 15 – …
16 Juni 10
… nothing happened …
Echt nix los hier in diesem Land.
Suche nach günstigen Etosha Touren verlief bisher im Sand (von dem es hier genug gibt).
Für Ideen sind wir offen!
Tag 14 – Ist Alex krank?
15 Juni 10
Irgendwie wird mir Alex suspekt. Er hat keinen Hunger mehr? Ist er krank?
Der Morgen begann damit, dass wir kein Wasser mehr hatten. Das erste Mal komplett ohne Wasser. Am Vortag hatten wir schon nur noch sehr wenig Druck auf der Leitung, so dass morgens alles etwas mager ausgefallen ist. An diesem Tag kam jedoch nur noch Gurgeln aus der Leitung.
Grund dafür war eine gebrochene (oder von Geisterhand geöffnete?) Wasserleitung 2 Straßen weiter.
Ab in die Uni, Mails geschrieben, geproggt, weiter die Linux-Kiste eingerichtet… Kein Mittagessen, Alex wollte lieber telefonieren gehen. Es scheint da jemanden zu geben, der ihm fehlt. *zwinker*
Irgendwie wirds immer früher dunkel hier. Um 5 Uhr ist meistens schon vorbei mit dem Licht.
Als wir dann zuhause waren, hat Alex dann versucht die Wohnung unter Wasser zu setzen. Durch die angesammelte Luft in der Leitung kam das Wasser immer so schwallweise, dass es meistens über den Beckenrand drang. Immerhin haben wir uns nun in dem Bereich das Wischen gespart.
Tag 13 – Strom in Namibia
14 Juni 10
Wieder mal nur geproggt und nebenbei das Solarpanel für unseren Usabilitytest ausprobiert…
Tag 12 – Samstag (oder Geburtstag?!)
13 Juni 10
Erst gegen Mittag aufgestanden… Nach dem Frühstück kurz beim Abwasch geholfen.
Dann gabs auch schon den Kuchen. Schwarzwälder-Kirsch und Schokoladenkuchen wurden aufgetischt.
Gegen Abend kamen dann Nashkas Freunde, zu denen wir uns einfach dazugesellten. Die namibische Jugend spricht wohl durchweg ein paar Brocken deutsch, so hat es den anschein. Die Gespräche waren auf jeden Fall recht ulkig teilweise.
Spaßiger Abend.
Tag 11 – Fußball? Was ist das?
12 Juni 10
Eben zur Uni, Mails überprüfen und dann ab in die Stadt, ein paar Telefonkarten kaufen und die versprochenen Bilder machen.
Wieder von einem Typen angequatscht worden, die lassen sich echt nicht abwimmeln. Ganzen Tag das nervende Tröten der Vuvuzelas ertragen müssen.
Haufenweise Leute verkleidet wie zu Karneval.
Zum Mittag waren wir im Wimpys, das ist so eine Art Fastfood-Kette wie McDreck o.Ä. Es gab nen Double-Cheese-Burger.
Das Patty hätte noch 1-2 Minuten gekonnt, und würzen müssen die auch noch lernen. Hat aber trotzdem geschmeckt.
Ich habe dann den Nachmittag damit verbracht unseren kleinen Linux-Server einzurichten, wärend Alex versucht hat die Plattform zu überarbeiten.
Ansonsten, nix Neues, außer dass unser Stromadapter ’nen Wackligen hat und man in Windhoek keine Windhoek-Postkarten kaufen kann…
Tag 10 – Wuhuu 2-stellig!
11 Juni 10
Heute war wieder fast nix los.
Wir haben nun endlich beide Internet und das unabhängig voneinander, ohne VM auf anderem Rechner und sonem Quatsch.
Um 9:30 Uhr Design-Meeting. War klar, das alles was wir bisher gemacht haben eigentlich totale Rotze ist.
Nachdem auf meinem Notebook erstmal alles abgekratzt ist, konnten wir dann auf Alex Notebook präsentieren. Notiz an mich selbst – Vorher mal Testen! *lach*
Fazit des Meetings: Man ist sich hier selber total unschlüssig was man eigentlich haben will. Ob Einzelplatzlösung oder Netzwerk, ob Website oder Stand-Alone-Anwendung oder ganz was anderes. Es weiß keiner.
Wir werden wohl für 4 Tage in den Busch fahren, um das, was wir aktuell entwickeln zu testen und um die Esel zu reiten.
Gegen Mittag mit Jens und Peter wieder zum Essen raus. Ob wir beide den beiden so langsam wohl auf den Keks gehen?! Ich hoffe die sagen was, wenns zu viel wird!
Ich finde es auf jeden Fall super nett von den Beiden, dass sie uns überall hin mitschlören! An dieser Stelle nochmal ein dickes Danke dafür.
Bei den beiden haben wir dann auch noch ein wenig Geld wechseln können. Polybank – Die Bank ihres Vertrauens! *lach*
Zum Mittag gabs heute Pizza. ‚Ne Wucht für namibische Verhältnisse! Es war lecker, dafür aber auch etwas teurer (150N$).
Nach dem Essen noch ein wenig durch die Stadt gelaufen, auf der Suche nach einem Taschenrechner für mich (Einen, der Funktionen beherrscht!) und einem Telefon mit dem man ins Ausland telefonieren kann.
Leider haben wir auch nach ca. 1 Stunde rumlaufen keinen Taschenrechner der annähernd diese Spezifikationen erfüllt gefunden. Ebenso die Suche nach einem Telefon gestaltete sich nicht ganz so einfach,
Peter hatte uns von einem Copyshop erzählt, in dem man wohl auch nach Hause telefonieren könne. Wir waren in 2 Copyshops / Internetcafés und in der Hauptzentrale der Post, welche vor der Tür groß mit
der Aufschrift „International Calls“ geworben hatte. Alle Telefone „Out-of-order“, oder man wollte uns einfach nicht telefonieren lassen?! Wer weiß. Fündig sind wir dann ein paar Meter von der Postfiliale
geworden, eine Art T-Punkt in der man für wenig Geld eine Telefonkarte für die Telefone, welche vor dem Laden aufgestellt waren erwerben konnte.
Aus dem Laden raus, quatschte uns direkt ein „Einheimischer“ zu, auf deutsch! Er wäre damals, da seiner Familie aus Namibia fliehen musste, verschleppt worden. Wäre dann in die DDR gekommen und dort aufgewachsen.
Wäre nun zurückgekehrt, nachdem er in Deutschland ein Studium zum Pilot, Touristenführer absolviert hätte. Kind95 – Ein tolles Buch, sollte man sich umbedingt mal zulegen, meinte er. Eine Ausstellung würde auch nächsten Monat stattfinden, für diese würde man noch Spenden sammeln, damit diese stattfinden könne.
Einen Zettel mit krackeligen Unterschriften wurde uns gereicht, den Krackeln nach zu Urteilen hatten wohl schon 3 oder 4 Leute rund 200 NAD gespendet. Er lies sich nicht abwimmeln, meinte wir sollten doch zusammen 10 NAD spenden. Alex konnte ihm dann klar machen, dass wir „eventuell“ nochmal die Tage auf ihn zurückkommen würden. (Niemals!)
Grausam sowas, die ganze Unterhaltung ging locker 15 Minuten lang. Blah blah blah, for nothing. Alex hat mich dann aufgeklärt, dass das hier wohl eine übliche Masche ist, die Ausstellung niemals stattfindet.
Mhmm… komisches Völkchen diese Namibianer.
Am Abend erzählte uns Heike dann, dass wir doof sind! Sie hätte doch Kinder! Nach Taschenrechner suchen, son schmarrn, ist doch alles da. Ich lass mich mal überraschen.
Irgendwie wird hier alles irgendwie geteilt. Autos inklusive Führerschein mit den Nachbarn, Taxis in egal welche Richtung (die fahren einfach nicht los, bevor sie voll sind) oder halt Taschenrechner der Kinder mit fremden Studenten aus Deutschland!
Nicht, dass mir das nicht gefallen würd und mir dadurch einiges an Arbeit und Kosten erspart bleibt aber erwartet hätte ich es nicht!
Vorallem nachdem mich Jens beim Mittagessen entgeistert gefragt hat „Wie, ihr rechnet in Mathe?!“ (Jaja, der berühmte Unterschied zwischen Uni und FH)
Hmm, *lach*. Nun wo ich auf den Text starre, denke ich grad, dass ich mich heute kurz fassen wollt. Naja, wird wohl nix draus.
Tag 9 – Meetings
10 Juni 10
Boah hab ich schlecht geschlafen. Irgendwie ist das Bett hier sau unbequem.
Auf dem Weg zur Uni berichtete uns Heike, dass wir heute zum Mittagessen mit auf die Verabschiedung eines Professors gehen würden.
Wir haben uns dann mit Gereon getroffen um noch ein paar offene Fragen zu den Änderungen an der Webplattform zu klären. Irgendwie ist hier keinem wirklich klar, was wir überhaupt machen sollen.
Gegen Mittag dann zu dem Empfang. Erschreckend festgestellt, dass dort fast nur Deutsche bzw. deutschsprachige Gäste anwesend waren.
Da das Essen noch nicht da war, wurden die Reden etwas vorgezogen. Da das Essen auch nach den Reden nicht da war, wurden die Dankesworte auch vorgezogen.
Da das Essen immer noch nicht da war, gabs den Kaffee vor dem Essen. Da auch nach dem Kaffee der Caterer nicht da war, wurde das Abschiedsfresschen abgesagt…
Im Laufe der Veranstaltung wurden wir dann auch kurz der Allgemeinheit vorgestellt.
Wie wir danach erfahren haben, waren wohl schon mehrere vor unserem Office und hatten wohl – weil wir so beschäftigt aussahen – Angst uns anzusprechen.
Morgen haben wir gegen 9:30 Uhr ein Design-Meeting. Mal gucken was da wieder alles über den Haufen geworfen wird…
Wir sind dann also in die Stadt zum Essen. Es gab Tramazini Tuna Salad für Alex, Tramazini Hawaii für mich. (120 N$ inkl. 2 Dosen Cola)
Zurück im Office weitergearbeitet. So langsam finden wir uns mit dem Krüppelnetzwerk ab.
Eine zweite Leitung wäre trotzdem nett.
Die Tage gibts dann auch mal wieder ein paar Bilder, versprochen!
Tag 8 – Everything as usual
9 Juni 10
Heute mal etwas länger ausgeschlafen. Erst um 8 in die Uni.
Direkt festgestellt, dass die Änderungen an unserem Internetzugang, über die wir uns gestern so gefreut hatten nicht mehr funktionierten. Wir haben den ganzen Morgen damit zugebracht diesen Scheiss wieder ans laufen zu bekommen.
Wir sollten uns um das Video des Usabilitytests kümmern. Gereon sollte uns dies aushändigen, bzw. es mit uns anschauen?! Nix da, wir sollten es von seinem Server ziehen.
Ohne Internetzugang, ohne Netzwerkzugang, eine grandiose Idee. Ok, wieder ins Studentennetzwerk… alle Änderungen rückgängig gemacht, alte Einstellungen wiederhergestellt um zu sehen, dass das kleine Video nur rund 1,4 GB groß ist und wir es über dieses Krüppelnetzwerk mit ganzen 30-100kb max. downloaden können. (Restdauer 13 Stunden)
Eben das nötigste weiterprogrammiert, sofern es unsere Mittel zuließen. Gegen Mittag kam dann Peter vorbei, der uns kurzerhand bei unserem Netzwerkproblem behilflich war. Endlich mal eine fähige Person an unserem PC. Wunderbar, Internet läuft – wenigstens auf einem PC… und das sogar nun mit herausragender Geschwindigkeit (~100kb/s extern, 10 Mb/s intern).
Zum Mittag gabs dann ’nen kalten Chicken-Wrap mit Kartoffelecken und einem Hauch von Salat für ~5€. Ich fands toll, im Vergleich zum Vortag *zwinker*
Auf dem Rückweg sind wir dann zum ersten Mal von den Sicherheitskräften der Uni kontrolliert worden. Unser temporärer Studienausweis, welchen wir hier bekommen haben, reichte scheinbar aus.
Am Nachmittag dann weiter versucht irgendwas ans laufen zu bekommen, mit eher mäßigem Erfolg.
Abends noch etwas Video geguckt… es wird meiner Meinung nach von Tag zu Tag etwas kälter im Land – oder ich gewöhne miche einfach nur zu sehr an die Wärme.
Das wars, recht unspäktakulär.