Sprachrohr aus der Hölle…
Namibia
Namibian Video Database Project
Tag 30 – Souveniers
1 Juli 10
Gestern kurz Souveniers gucken gewesen. Preise variieren massiv. Teilweise ists auf der Straße teurer wie im Laden.
Original Namibisch sind nur solch Drahtfiguren, welche nach nix aussehen. Oder kleine Radios aus Windhoeker Lager Dosenresten.
Irgendwie nervig fand ich, dass wenn man an den Ständen vorbeigeht welche alle dicht an dicht gedrängt die Marktpassage rauf aneinander gereiht sind, jeder der „Händler“ einen mit einem „Hellloooooo“ begrüßt. Jedes mal muss man wieder klar machen, dass man nur erstmal gucken möchte. Nein, da wird direkt mit dem Feilschen angefangen.
Wenn ich mich blos entscheiden könnte, was man da mitnehmen soll… Was in den Rucksack / Koffer reinpassen würde, denn von jedem Artikel gibt es ungefähr 5 Größen.
Ich denke, dass es nicht das letzte mal war, dass wir Souveniers gucken waren.
Tag 29 – Wir wurden beklaut…
30 Juni 10
Man merkt es doch wieder, traue niemandem.
An dem Tag, an dem wir der guten Haushälterin die Türe zu unserem Aussenflat offen gelassen hatten scheint sich jemand an unserem Schränkchen bedient zu haben. Die Haushälterin selbst würden wir beide jedoch ausschließen!
Gesucht werden: 110 N$ (davon eine 10 Südafrikanische Rand-Note)
Bei sachdienlichen Hinweisen, bitten wir Sie sich direkt bei uns (oder in einer unserer Außendienststellen) zu melden.
Ansonsten, war wieder nix los. Ein wenig fürs Projekt getan, aber nichts wirklich wildes.
Ein stink „normaler“ Tag eben.
Tag 28 – Nothing to see here!
29 Juni 10
Nix los gewesen. Gereon war den halben Morgen nicht da. Gut, somit hatten wir dann die ganze Zeit 2 Internetkabelz, Internet war trotzdem arg langsam.
Beiträge vom Wochenende eingestellt und ein wenig gezockt. (Zum Glück hat der Alex auf seinem Notebook auch Offlinespiele)
Kurz vor Mittag kam Gereon dann vorbei. Gerade, als wir Ihm eine SMS schicken wollten, wo er denn bleibt… Lustigerweise ist er dann auch nahezu direkt wieder gegangen, und meinte… „See you tomorrow“. Die Arbeitszeiten würd ich mir wünschen!
Zum Mittag waren wir nochmal im Wimpys. Jeder verdient ja eine zweite Chance. Burger war wieder nur halb durch – Irgendwie können die das nicht. Ich vermisse die Portionen aus Swakopmund, die waren alle ein Stück größer und das für weniger Geld (und haben im Vergleich sogar besser geschmeckt).
Najo – ansonsten ist nix passiert! Langeweile pur, die ich mir momentan noch mit ein wenig Lernen vertreiben darf. *kotz*
Tag 27 – Rückreise nach Windhoek
28 Juni 10
Die Nacht in besagtem Hotel verbracht, gegen 7 Uhr wach geworden.
Das Zimmerchen zurückgegeben und dann noch ein wenig durch Swakop gelaufen. Das Meer verabschieden *zwinker*. Frühstücken haben wir dann gelassen, dafür sollte es Mittags vor der Rückfahrt etwas geben.
Nochmal nach dem Platz gesucht, von dem wir abfahren würden. Talkstop, wie auf dem Ticket angegeben gibts nicht (mehr). Das Gebäude, welches auf der Website vermerkt ist, ist jedoch scheinbar das Heruntergekommene an der nicht vorhandenen Roon Street.
Keine 100 Meter davon ein Fisch-Restaurant (scheint ne Kette wie Nordsee(tm) zu sein). Dort haben wir dann den „Famous Feesh and Chips“
gegessen. Serviert wurde in einer Pfanne. Für 35 N$ reichlich zu essen! Durchaus zu empfehlen. Von der roten Chili-Soße welche dazugereicht wird sollte man jedoch die Finger lassen. Die brennt sicherlich 2 mal.
Der Bus hielt da, wo wir erwartet hatten. Die Fahrt war genau so ruckelig wie die Fahrt im Zug. Mit dem Unterschied, dass es im Bus viel zu warm war. Keine (oder nur minderwertig) funktionierende Klimaanlage. Der Service, welcher angepriesen wurde war durchaus vorhanden. Der Fahrstil des Fahrers leider etwas schneller wie erwartet (also gerne mal über 100 KM/h) – schlecht zum Bilder machen.
Naja, immerhin, Namibias Landschaften im Schnelldurchlauf. Nochmal würde ich glaube ich nicht mit dem Bus fahren, auch wenns schneller geht als mit dem Zug. Der höhere Preis ist meiner Meinung nach nicht wirklich gerechtfertigt, wenn man zusätzlich die Probleme mit dem Auffinden der Shops + der Haltestellen bedenkt.
In Windhoek dann fix ein Taxi geschnappt und diesmal für 25 N$ pro Person nach Akademia gebracht worden. Recht teuer, dafür aber nen besser erhaltenes Taxi gehabt, und der Fahrer war sichtlich erfreut über die 50 N$. Ach ja, hier in Windhoek freaken alle total aus, wenn Deutschland gewinnt. Ganz Windhoek war voll mit Deutschlandfahnen. Alles am Hupen, als hätten wir die WM im Sack… Oder obs daran lag das wir gegen England gewonnen hatten, wer weiß *lach*
Egal, die Zeit in Swakop war echt zu kurz!
Tag 26 – Swakopmund
27 Juni 10
Die Nacht war doch besser als gedacht. Teilstrecken konnte man relativ gut durchschlafen. Solang nicht wieder die Wagons gegen die Lok gerollt sind oder ein Stopp an einem Bahnhof und damit verbundenen Ab-, An- oder Umhängevorgängen von Wagons stattfand.
Der Faltplan mit Arrivals/Departures erwies sich als sehr nützlich, da viele der Bahnhöfe einfach nicht ausgezeichnet sind. Man sucht dann am Wegesrand verzweifelt nach einem Ortsnamen, den man manchmal auf einem Shop-Sign oder auf total verrosteten Bahnhofsschildern findet.
Manchmal jedoch, hilft nur der Name auf dem Plan.
Als zweiten DVD Film gabs dann irgendson Horrorstreifen, langweilig!!!, so dass alle dabei weggeratzt sind. Inklusive dem Zugpersonal, welches sich zu uns in die erste Klasse gesellt hat. Wann dieser zuende ging, hat irgendwie keiner mitbekommen. Ein weiterer wurde nicht eingelegt.
Unterwegs kamen uns 2 Züge entgegen, die weitere Wagons für unseren Zug vorbeibrachten.
Außer Rindern und ein paar Schakalen konnte man in der vom Vollmond erleuchteten Nacht nichts erkennen.
Wenn sich eine Lichtglocke in der ferne auftut, weiß man, dass bald wieder ein Halt ansteht.
Wir sind dann pünktlich in Swakopmund eingefahren. Unser Wagon wurde abgehängt und wir wurden dann in den Bahnhof geschoben. (Dort war einfach nicht genug Platz für den Rest der hinter der Lok hing) Ausgestiegen, orientierungslos! Der Bahnhof von Swakopmund ist winzig. Keine Info oder sonstwas, nur ein altes verrostetes Telefon. Egal, irgendwie mal gucken was man finden kann!
Wir beide entschieden uns zuerst rechts zu gehen, da es dort irgendwie mehr nach Stadt aussah. Nach ca. 100m pfiff uns das Bahnpersonal zurück. Wir würden in die falsche Richtung gehen. *rotwerd*
Okay, also links. Auf dem Weg in die Stadt an ein paar Stellen vorbei, bei denen es derbe nach deutscher Bäckerei gerochen hat. Aber nirgends etwas zu sehen. Die Stadt war wie tot. Kaum einer auf der Straße, welcher nicht zum Bahnpersonal gehörte.
Wir sind dann, vorbei an vielen sehr deutsch klingenden Geschäften, in Richtung Stadtmitte gegangen, in der Hoffnung dort irgendetwas zu finden. Um 6 Uhr in der früh, an einem Samstag… die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Leider, müssen wir uns von der Hoffnung nun verabschieden. R.I.P. Hoffnung! Nix hatte offen.
Also zum Meer. Swakopmund ist selbst um 6 Uhr morgens unglaublich warm. Ein warmes Windchen nach dem nächsten traf auf uns. Völlig ungewohnt, in Windhoek hätt man sich den A*beep* abgefrohren.
Das Meer hier ist eine Wucht! Blau, große Wellen, schöner (Bade-)Strand auf ganzer Länge!
Nach dem Sonnenaufgang (rund 6:30 Uhr) konnten wir Delphine und ein paar Robben im Wasser direkt vor uns begutachten. Diese tummelten sich rund um den großen Algenteppich welcher sich an einem Steg gebildet hatte.
Wassertemperatur gestern: 14°C, Lufttemperatur: 22°C. Hier lässts sich aushalten. Selbst um 7 Uhr nur ein paar vereinzelte Strandspaziergänger unterwegs. Swakopmund ist morgens recht ruhig, selbst die Autofahrer, die wir auf unserem Weg zu unserer Unterkunft (dem gebuchten B&B) antrafen fuhren viel gemütlicher (und ordentlicher) als die in Windhoek.
Dann der erste Schock. Vor unserem Bed&Breakfast hing ein Schild. „Wegen Betriebsferien geschlossen!“. Na toll, aber man hatte uns doch die Buchung zugesagt! Auf dem Schild eine Swakopmunder Nummer. Hat jemand die Vorwahl von Swakop – natürlich nicht.
Naja, vielleicht sind sie ja am Nachmittag da. Also weiter, die Roon Street suchen, denn von dort sollte unser Rückfahrbus gehen. Online auf Google auch hierzu kein Treffer. Eingezeichet war jedoch ein „Intercape Busstop“. Dummerweise, genau an der Stelle an der sich unser gebuchtes Hotel befand.
Konnte also nicht sein. Also auf die Suche machen, das konnte ja nicht weit davon entfernt sein. Im Internet hatte ich mir die Adresse gespeichert, inklusive eines Bildes vom „talkstop“ an dem der Bus halten sollte. Das Dumme – selbst den Talkstop gibt es nicht.
Also weder Roon Street noch Talkstop. Prächtig. Und kein Hotel für die Nacht.
Auf dem Weg hatten wir eine Konditorei gesehen, die wir dann auch prompt fürs Frühstück gebrauchten. Die Dame welche uns bediente sprach deutsch! Wie ungewohnt, der einzige andere Kunde in dem Moment war auch deutschsprachig. Hach, ein Stück Heimat!
Die Dünen, für die Swakop ebenfalls berühmt ist, konnte man von dort aus auch schon sehen. Also auf dahin, denn uns wurde gesagt, dass man dort mit dem Quad-Bike durchpesen kann. 45 Minuten 240 N$ – Irgendwie schon recht teuer. Da Alex sich auf soetwas nicht drauftraut und ich alleine nicht fahren wollte, haben wirs dann gelassen.
Zu dem Zeitpunkt wars auch schon ordentlich warm, so dass dann eine Fahrt durch die Wüste nicht die beste Idee gewesen wäre.
Das Museum, welches wir besichtigen wollten hatten wir am Strand gefunden. Direkt am Leuchtturm, der auch auf den Karten (zumindest das Hotel dort „Lighthouse“) verzeichnet ist.
Also als ersten Tagespunkt ins Museum. Die deutsch sprechende Dame am Empfang, hinter den Gittertürchen (ganz lustig, man musste klingeln und durch 2 Türen um zum Empfang zu kommen) hat unsere deutschen/provisorischen namibischen Studentenausweise direkt akzeptiert.
Das Museum ist einen Blick wert! Zwar nicht viel neues, dennoch sehenswert! Vorallem die hinteren Räume mit den Gegenständen der verschiedenen Tribes oder die „Deutsch-Südwestafrika“-Waffensammlung sind einen Blick wert.
Fotografieren ist gegen eine Spende sogar erlaubt! Lustig wars, vorallem, da wir die Gegenstände die dort in einem Museum präsentiert werden auf unserem Usabilitytest im Einsatz gesehen haben. (Also gar nicht wirklich Museumsreif)
Naja, kurz etwas gegessen und dann nächster Versuch zum Bed&Breakfast zu kommen. Immer noch geschlossen!
Gut gut. Auf zum Aquarium, wir waren ja schließlich auf Sightseeing-Tour. Pah! Wegen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen bis 2. Februar 2012 geschlossen! Irgendwie sind wir vom Pech verfolgt. Nochmal am Bed&Breakfast vorbei, immer noch keiner da. Also – auf eine neue Bleibe für die Nacht suchen. Hotel… gut, Empfangshalle sieht teuer aus. Naja, fragen kost ja nix. Kurz gesagt, dass wir ein Bed&Breakfast suchen. Leider etwas zu teuer. Bed&Breakfast für 650 N$.
Alex wich zurück und meinte, dass wir später wiederkommen würden. Daraufhin entgegnete die Dame vom Empfang, „oh we can make a discount“ (ach nee… is klar!) Wieviel wir denn übrig hätten. Alex sagte 500 N$. Schwupps gabs das Zimmer nun ohne Breakfast für 480 N$. Akzeptabel!
Das Zimmer: Groß, geräumig, sauber… mit Dusche, um welche wir beide recht dankbar waren.
Der Grund warum so viele Geschäfte zu hatten (und wahrscheinlich auch unser Bed&Breakfast weg war) war der letzte Tag des KüsKa. Küsten-Karneval, „a German festival“, welches von Stadt zu Stadt zieht. Hätte man uns aber auch in der Mail mitteilen können, dass dann zu ist.
Die Temperatur inzwischen unerträglich! Keine Ahnung, aber gefühlte 35°C (nicht schlecht gefühlt!). Das Schild mit den Tagestemperaturen wurde bis zum Abend nicht aktualisiert. Eventuell ist der Verantwortliche einen Hitzetod gestorben.
In Ermangelung von Alternativen haben wir uns dann an den (ab Mittag gut besuchten) Strand gesetzt. Der Meerblick ists einfach wert.
Generell, wenn Ich nach Namibia auswandern würde, wäre Swakopmund glaube ich meine Wahlheimat.
Einfach weils hier ein wenig deutscher ist, als wahrscheinlich im Rest des Landes.
Achja, Mysterium Roon Street. Unser Hotel befindet sich (nach Auskunft der Dame an der Hotelrezeption) auf der Roon Street, welche vor langer Zeit in Hendrik Witbooi Street umbenannt wurde. Den Talkstop haben wir jedoch immer noch nicht gefunden. Aber ich (wir) denken, dass uns auch dabei jemand behilflich sein wird!
Achja, ein Manko hat Swakop jedoch schon. Bettelei, wie auch in Windhoek. Soweit man etwas europäisch aussieht, wird man an jeder Ecke angebettelt und bekommt die dollsten Geschichten erzählt. Angäbliches Schul-Fußballspiel der Jugendmannschaft Swakop in München für das man Spenden sucht. Leute die einem allerlei Krimskrams anbieten wollen (manchmal siehts nicht legal erworben aus) und Arme, welche zwar ein MP3-Handy besitzen, sich aber nix zu essen leisten können.
Tag 25 – Reise nach Swakopmund
26 Juni 10
Morgens wieder in die Uni, schnell Internet geklaut.
Es sollte am Wochenende nach Swakopmund gehen, sagte der Plan.
Am Morgen wurde uns von Gereon und Message berichtet, dass am gestrigen Tag eine junge Dame versucht hatte vom Poly Heights (das ist ein Hochhaus mit Mietwohnungen an der Polytechnic) zu springen. Wir haben jedoch nix davon mitbekommen. Scheint wohl gut ausgegangen zu sein… Man bekommt echt nix mit im Office!
Zurück zu unserer Reise nach Swakop.
Wo der Bahnhof ist, hatten wir ja bereits erkundet. Auch die Zeiten waren uns geläufig. Soweit so gut, wir wollten jedoch mit dem Bus zurück. Etwas von der Landschaft sehen, da der Zug leider ein 10 Stunden über Nacht fahr Zug ist und der Bus Mittags in Swakopmund losfährt.
Schnell zum Bahnhof für uns beide Tickets kaufen, 2 mal 1. Klasse. Tickets müssen im Voraus gebucht werden, für Studentenrabatt vor 16:00 Uhr. Nach Studentenrabatt haben wir nicht gefragt, da ich zumindest denke, dass das mit den selben Auflagen wie in Deutschland belegt ist. (d.h. man kann nur 2. Klasse fahren)
222.00 N$ also umgerechnet ungefähr 12€ für eine Fahrt Windhoek – Swakopmund (~300KM) 1. Klasse. Günstig in meinen Augen.
Der Ticketkauf gestaltete sich außergewöhnlich unkompliziert, kann man durchaus empfehlen!
Fehlt also noch der Bus zurück!
Die Alternativen sind Intercape oder Townhoppers. Intercape fährt mit richtigen Reisebussen, 3 Tarife, die sich nur in der Umbuchbarkeit unterscheiden. (Der günstigste kann halt nicht umgebucht werden)
Townhoppers sind kleine Minibusse. In denen man zusammengepfercht durch die Gegend kutschiert wird. Dies ist die Variante, auf die die einheimische Bevölkerung schwört (ist auch etwas günstiger).
Sicherlich aber mit den selben Problemen/Gefahren wie beim Taxifahren!
Eine dritte Alternative wäre TrioNam gewesen. Leider jedoch war die Internetseite nicht erreichbar und unsere Zeit zu begrenzt um dort weiter nachzuforschen.
Unsere Wahl fiel also auf Intercape.
Angäblich gibts in Windhoek 2 Stations für den Bus. Diese Stations sind wichtig, da man Bustickets im Voraus buchen muss. Zur Buchung (welche man auch über das Internet tätigen kann) zählt jedoch -weiß Gott warum- ein Identitätsabgleich. Bedeutet, selbst wenn man das Ticket online bucht, muss man in einem der Stores vorstellig werden und seinen Personalausweis vorzeigen.
(Kann man auch zufaxen, aber wer von den Studenten hat schon ein Fax?)
Gut, also Internet sagt Station 1 ist gegenüber des Touristeninformationszentrums, am (oder im?) Kalahari Sands Hotel. So stehts auf der Seite. Also schnell dort hin. Nirgendswo eine Information, kein Schild, kein Office.
Okay, bleibt noch Station 2 – Windhoek (Depot), 2 Galilei Street. Auf Google gesucht, nix zu finden. Wenn man jedoch ein wenig auf der Karte hin- und herscrollt, findet man sie eben doch. Gut, die ist nur 3 Blöcke von dem Touri-Center (und Station 1) entfernt.
Diese Info auch nochmal schnell im Touri-Center bestätigt (dort hing eine -relativ- übersichtliche Windhoek Karte – wir reden ungern, falls es noch keiner gemerkt hat). Also los, 1. Block… 2.Block… 3. Block… Kreisverkehr… keine Galilei Street.
Zurück zum Touri-Center, nochmal auf den Plan gucken… ok, Abgeknickt da hinten ist sie… hmm, der Kreisverkehr war nicht eingezeichnet. Also nochmal da hin, über die ganzen Gässchen zum absoluten Ende von Windhoek, da … klein, unscheinbar… Galilei Street.
Das „Depot“ ist unverkennbar und stimmt sogar mit dem Bild auf der Website überein.
2 Tickets, 2 Adults (Erwachsene) kosten 320.00 N$, dafür sieht der Bus aber auch ordentlich aus – wenn es denn einer von denen ist, die da im Depot stehen. Man wirds sehen.
Nunja, in Windhoek macht man keine Stadtrundfahrt mit dem Bus, sondern einen Stadtrundgang um einen Bus zu bekommen!
Unserer Reise nach Swakop (und zurück) stand nun also nix mehr im Weg. Außer – ja einer Bleibe für die Nacht in Swakop!
Auf dem Rückweg zur Uni schnell was gegessen, Cola eingekauft für die Zugfahrt.
Alex hatte bereits mit einem Bed & Breakfast in Swakopmund kontakt aufgenommen. Hotel d`Avignon, die Konversation auf Deutsch hörte sich vielversprechend an. Zimmer frei, 470 N$ inklusive Frühstück. Für 2 Personen durchaus akzeptabel! Buchung online bestätigt (also per Mail zugesagt).
Gegen 18:30 Uhr haben wir dann das Office verlassen. Denn bei Zug und Bus muss man hier 30 Minuten vor Abreise (TransNamib [StarLine] Windhoek Departure 19:55 Uhr) am „Check-In“ sein.
Also zum Bahnhof, dort angekommen unser vorher gelöstes Ticket vorgezeigt und ab in den einzelnen Wagon in Richtung „Walvis“ (Walfischbucht) eingestiegen.
Die erste Klasse unterscheidet sich von der zweiten Klasse in einem Fernseher und einer Klimaanlage. Sitze und der restliche Komfort sind die selben.
Scheinbar ist es außergewöhnlich Deutsche im Zug anzutreffen, so dass uns erstmal das Bahnpersonal über unsere Absichten befragte.
Irgendwie sind hier alle immer sehr interessiert daran, was wir tun. Ich sollte mir ein T-Shirt mit meiner Blog-URL drucken. *lach*
Zu uns in die erste Klasse stiegen dann eine kleine Namibierin (welche – in meinen Augen perfektes Englisch sprach!) und eine Portugiesin? (wer weiß das schon bei dem Kauderwelsch, was die alle sprechen)
Die Namibierin war ebenso an uns interessiert, lustigerweise wissen alle direkt das wir aus Deutschland sind, selbst dann, wenn wir noch kein Wort gesagt haben. Ihre „Freunde“ hatten scheinbar nur zweite Klasse gebucht und kamen nach vorne um mit ihr zu quatschen, und sich darüber lustig zu machen, dass wir die erste Klasse bezahlen obwohl sich kaum was von der Zweiten unterscheidet.
Nuja. Die dicke Diesellok angekoppelt, rumms, den weiteren Wagon angekoppelt, rumms. Aus dem Bahnhof raus. Wir hatten ja erst 6 Minuten Verspätung. 2 Minuten warten, bis die Weichen neu gestellt sind… Rückwärtsgang in den Bahnhof… Die Güterwagons anhängen, rumms!
Ein Gerüttel und Geschüttel in dem Dingen. Von erster Klasse nix zu spüren, außer, dass einer vom Bahnpersonal die Klimaanlage auf 26°C für die Nacht eingestellt hat.
Brütend warme Nacht also.
Nun gings dann endlich los. Klapper klapper, mit 40 KM/h aus dem Bahnhof. Für den Fernseher wurde eine DVD (The Interpreter) eingelegt.
Die Portugiesin fing jedes mal an wild mit ihrem Handy zu telefonieren, sobald der Schaffner vorbei kam, so dass dieser dann – wahrscheinlich aus Trotz – den Fernseher lauter stellte.
An Schlafen war wegen dem dauernden Ruckeln, dem lauten Fernseher und der fehlenden Beinfreiheit nicht zu denken. Ab und an knallte es regelrecht, wenn die nachfolgenden Wagons die 50KM/h Marke überschritten und somit auf die Diesellok auffuhren.
Naja, sollte eine tolle Nacht werden.
Tag 24 – Haushaltsarbeiten…
25 Juni 10
Gegen 8 Uhr aufgestanden, eben der Haushälterin Instruktionen erteilt, was sie bei uns putzen darf und was nicht *scherz*
Nein sie fragte, ob sie bei uns auch durchputzen soll, was wir natürlich nicht verweigerten… Sie schien auf der Suche nach Arbeit zu sein.
Jens hat uns dann zur Uni gefahren, schnell dem Gereon das Internetkabel geklaut, damit wir beide Netz haben – Man muss jede Sekunde auskosten, die man hier bekommt. *lach*
Gegen Mittag sind wir dann los, gucken wo der Bahnhof ist. Jens hatte uns den Weg ungefähr beschrieben, der Witz ist nämlich, dass hier unten keine der Karten die man in der Hand hält aktuell ist, oder die Entfernungen absolut nicht der Realität entsprechen.
Der Bahnhof war schnell gefunden, ein paar Bilderchen gemacht und uns nach den Fahrzeiten erkundigt. Dises waren in einem kleinen Faltblatt zum Mitnehmen aufgeführt. Ganze 2 Züge… einer hin, einer zurück. Ankunftszeiten und Abfahrzeiten. Was will man mehr!
Gegen Abend dann mit dem Taxi nach hause. Ein Abenteuer, so wurde uns berichtet. Gefährlich, weil a) die Taxis alle keinen TÜV haben (TÜV muss man in Namibia nur einmal machen, und zwar bei der ersten Zulassung des Autos) und b) die Diebstahlquote relativ hoch ist.
Mittags hatten wir uns bereits nach dem Preis von Windhoek City nach Akademia (Vorort von Windhoek) erkundigt. 16 N$ pro Person, eigentlich recht günstig. Dafür muss man sich dann aber das Taxi mit anderen Personen teilen und hat gegebenenfalls eine halbe Weltreise vor sich.
Wir haben dann vor der Uni eines der dauernd vorbeifahrenden (und dauernd hupenden) Taxis angehalten. Eine Rostlaube durch und durch, jedoch mit halbwegs funktionstüchtigen Bremsen und einem Fahrer, der einen für meine Sinne recht ordentlichen Fahrstil an den Tag legte.
Geteilt haben wir uns das Taxi mit einem anderen schwarzen Studenten. Er vorne, wir hinten, also auch die Gefahr eines Diebstahls gebannt.
Gebracht hat er uns bis zum Checkers. Wir haben ihm dann jeder jeweils passend 16 N$ in die Hand gedrückt und alles war ok.
Generell läuft das in den Taxis wohl recht wortlos, sofern alles stimmt. Ansonsten kanns wohl mal sein, dass die Taxifahrer anfangen zu diskutieren und es auch ab und an zu Handgreiflichkeiten kommt.
Nuja, bei uns jedoch nicht. Alles im grünen Bereich!
Zuhause angekommen erwartete uns eine BLITZ BLANKE Wohnung. Wie die Frau das gemacht hat ist uns ein Rätsel. Selbst die Fettschmiere vom Ofen (von Alex Würstchen-Bratversuchen) war komplett entfernt.
Das Geschirr gespült, die Küchenutensilien an ihrem Platz, das Bad gescheuert und die Wäsche zusammengefaltet auf dem Küchentisch.
Diese Frau ist Gold wert! Eben schnell bezahlt (20 N$ bekommt sie pro Tag den sie arbeitet + ein festes Monatsgehalt) und dann den Tag ausklingen lassen.
Fazit des Tages: Stell dich gut mit der Haushälterin und Taxifahren ist kein Problem!
Tag 22 und 23 – Officewechsel und Vorbereitungen…
23 Juni 10
Am Tag nach unserer Rückkehr nach Windhoek haben wir nicht viel gemacht. Morgens eben zur Poly, danach nur im Netz gesurft. (Irgendwann braucht man halt auch mal „Pause“). Das Gerücht, dass Mr. Torbit wieder da ist, sollte sich an diesem Tag bestätigen. Wir wurden mehrfach angesprochen wo er denn nun ist, da wir immer noch sein Büro belegten.
Mittwoch haben wir dann unser Office gegen den 2. Tisch in Gereons Büro getauscht. (Ein schlechter Tausch meiner Meinung nach)
Leider nur ein Netzwerkport, so dass immer nur einer im Netz surfen kann. Das WLAN in das wir reingestopft wurden, als wir ankamen funktioniert auch in diesem Büro nicht.
Wir waren gegen Mittag kurz am Bahnhof um uns über die Abfahr-/Ankunftszeiten zu informieren. Interessant was da so alles rumsteht. Auf dem Weg dann auch gleich mal mitbekommen, wie hier Präsidententransporte gehandhabt werden. Fährt der Präsident vorbei, müssen alle anderen Autos warten, überall stehen bewaffnete Polizisten rum… Man traut hier scheinbar echt keinem.
Die Abschlussdiskussion über unseren Prototypen sollte auch an dem Tag stattfinden. Generell ist man mit unserem Prototypen zufrieden, ein paar Kleinigkeiten müssen noch verbessert werden (nur UI Changes). Es fehlt nur noch die Funktion das man Videos miteinander verlinken kann, um aus dem Prototypen ein vollständiges Produkt zu machen.
Najo, soweit…
Tag 21 – Abreisetag
22 Juni 10
Montag unsere Abreisetag aus dem Busch. Aufgestandne sind wir so zwischen 8 und 9 Uhr. Wir haben dann damit begonnen unsere 7 Sachen wieder einzupacken und schon mal ins Auto zuladen. In der Zeit kamen dann ein paar der Leute die am Tag zuvor mit uns Unterwegswaren, einer hatte sogar eine Sonnenbrille auf, warscheinlich war er noch nicht ganz nüchtern. So gegen 11 Uhr haben wir uns dann auf den weg gemacht, mit uns im Auto/Bus waren noch 3 Leute ausm Dorf die wir dann an der Bar wieder raus gelassen haben. Auf dem weg zur nächst größeren Stadt haben wir noch ein paar Leute vom wegesrand eingesammelt. Hier ist es wohl noch etwas normaler das man per Anhalter fährt. So füllte sich der 9 Sitzer mit der Zeit mit immer mehr Leuten zum schluss waren wir 10 Personen in dem Bus. In der „Stadt“ angekommen stigen die dann alle aus und wir wollten mal eben was nach Tanken. Daraus wurde aber nichts da leider kein Sprit mehr da war, also ging es ohne weiter. Raus aus der Stadt und noch eben vor dem Stadt Schild ein Foto gemacht. Dann gig es den ganzen langen weg nach Windhoeck zurück. Auf dem weg hat Sascha dann noch versucht die Windschweine am Wegesrand zu Fotografieren, leider war Gerion einfach zuschnelle so wurden die Bilder leider alle nichts. Zu Hause angekommen haben wir dann erst mal das Fließend Wasser im Bad genutzt und uns von dem Dreck der letzten Tage befreit.
Tag 20 – Branding / Discussion
21 Juni 10
Wieder erst so spät aufgestanden.
Die Nächte hier sind extrem lang, da man abends bei der Dunkelheit, ohne Strom, nicht all zu viel machen kann.
Komischerweise war die Nacht recht warm, ungewöhnlich warm für die letzten Tage.
Am Vorabend hatten wir bereits mit Gereon über die Dauer unseres Aufenthalts gesprochen, die auf 5 Tage angesetzte Tour wurde um einen Tag gekürzt, was uns beiden durchaus recht war.
Für heute stand nur noch die Diskussionsrunde über Verbesserungen an. Wir sind also zur Testing-Area gefahren. Dort angekommen fragte uns Gereon ob wir bereit wären für etwas „hard labour“. Als wir fragten was, meinte er nur „catching the cattle“. Okay, Cattle catchen (Vieh fangen), was denkt man sich schon dabei. Eventuell 2 Kühe raus scheuchen oder so… Falsch, es ging zurück zu seinem Haus, „this is an event too“
meinte er.
Okay, es stand das markieren der Jungbullen an. Branding for the win. Aus den gedachten 2 Kühen wurden so rund 30 Stück. 30 agile Jungtiere, welche darauf warteten den Arsch verbrannt zu bekommen…
Wir haben uns dann etwas zurückgehalten, denn diese „Herde“ war doch etwas – wie soll man sagen – beeindruckend … Unser Job war es, Filmaufnahmen zu machen. Diese sollten später in die Plattform geladen werden.
Es brauchte ca. 4 Stunden, bis alle Tiere ihr Zeichen bekommen hatten. Direkt im Anschluss dann die Diskussionsrunde und ein „live Test“ – testen, wie die Leute ohne fremde Hilfe mit der Plattform klarkommen. Die Diskussion verlief etwas träge in meinen Augen, viel gesagt wurde nicht. Dafür war das live testing interessanter.
Zum Mittag gabs dann Nudeln (Nudeln war ja auch das einzige was wir eingekauft hatten) mit dem Lammfleisch und den Würsten. Meiner Meinung nach nicht so gut wie das Hühnchen des Vorabends, aber immer noch essbar. (Abgesehen vom fettigen Lammfleisch, ungenießbar)
Für alle die mit geholfen hatten stand etwas besonderes an, Fernsehen. Fußball, Nord-Afrika gegen Brasilien. Gereon hatte sich noch fix in sein Backham T-Shirt gequält und dann gings los. Zum Vorglühen in die einzige Bar des Dorfes. Nach ungefähr einer halben Stunde Fahrt erreichten wir unser Ziel.
Eine unscheinbare Wellblechhütte in der kistenweise Bier aufgestapelt war. Die Bänke davor aus Resten eines Autos. Das in Namibia kein Alkohol getrunken werden darf ist ein Märchen… Hier säuft fast jeder.
Nachdem wir ca. eine gute Stunde vor der Bar mit Quatschen verbracht hatten (Man versuchte uns beharrlich zum Reiten eines der Pferde zu überreden) brachen wir also auf, den einzigen Fernseher des Dorfes in dem einzigen Haus des Dorfes mit Strom zu erobern – der Schule.
Der Direktor welcher ein paar Brocken Deutsch sprach machte uns dann klar, dass es etwas dauern würde, den Fernseher aus dem einen Gebäudetrakt (die Schule bestand aus 5 einzelnen Gebäuden) in den anderen zu verfrachten. Ca. 19:10 Uhr könnten wir dann gucken. Also wieder auf, zurück zur Bar. Es war ja noch über eine Stunde Zeit.
Gereon, der sich eigentlich in dieser Gegend auskennen sollte verfuhr sich prompt. Quer durch die Büsche, die Außenhülle des Toyota Kleinbusses durch die in diesen Weg rein ragenden Äste am quietschen ohne Ende, erreichten wir einen Zaun. Oops. Also wieder zurück. Fast auf der Stelle gewendet, wieder Querfeld ein – locker 10 Minuten wusste keiner wo wir gerade sind, ganz zu schweigen davon zu wissen, wo denn die Straße hin ist.
Wir sind also unseren eigenen Spuren nach, zurück zur Schule, von dort aus zum einzigen Supermarkt (Tante Emma Lädchen) des Dorfes, denn an der Bar war scheinbar schon nichts mehr los. Wir haben es dann vorgezogen im Bus zu warten, während die anderen im Laden nach Trinkbarem ausschau hielten. Also wieder zur Schule hin, diesmal jedoch auf direktem Weg, bei der der Direktor nun schon auf uns wartete. Wir wurden in einen der hinteren Räume verfrachtet, ungefähr 3 mal 3 Meter groß. Gerade genug um ein Bett und einen Schrank reinzustellen. Hier wurde also der Fernseher aufgebaut, der Direktor brachte eine weitere Matratze mit, auf der wir dann Platz nehmen konnten. Der Raum füllte sich nach und nach mit immer mehr Personen, Personen die wir gar nicht kannten, zum Schluss hin waren ca. 25 Personen in dem kleinen Raum, dicht gedrängt vor dem Fernseher, gespannt den NBC Kommentatoren aus Namibia lauschend und auf ein Tor wartend. Rudelgucken Otjiuaneho 2010, wir waren dabei!
Zur Halbzeit mussten wir das so eroberte Zimmer dann wieder verlassen, der eigentliche Eigentümer wollte schlafen, und hatte mal mit Fußball und Überraschungsgästen so gar nix am Hut. Also kurzerhand den Fernseher nach draußen verfrachtet. Nach dem Spiel dann flink nach hause, es war recht kalt geworden. Zu früh gefreut, die beiden älteren Mitfahrer hatten sich schon eigenmächtig auf den Nachhauseweg gemacht und das in ihrem doch fortgeschrittenen Alkoholzustand… Keine gute Idee.
Also noch fix eine Tour durch den Busch, eben die beiden aufgegabelt und bei sich Zuhause abgeliefert. Wir haben uns dann prompt ins Bettchen verkrochen, der Tag war einfach zu lang… und ich hab mir einen riesigen Sonnenbrand im Nacken zugezogen.
Wieder erst so spät aufgestanden.
Die Nächte hier sind extrem lang, da man abends bei der Dunkelheit, ohne Strom, nicht all zu viel machen kann.
Komischerweise war die Nacht recht warm, ungewöhnlich warm für die letzten Tage.
Am Vorabend hatten wir bereits mit Gereon über die Dauer unseres Aufenthalts gesprochen, die auf 5 Tage angesetzte Tour wurde um einen Tag gekürzt, was uns beiden durchaus recht war.
Für heute stand nur noch die Diskussionsrunde über Verbesserungen an. Wir sind also zur Testing-Area gefahren. Dort angekommen fragte uns Gereon ob wir bereit wären für etwas „hard labour“. Als wir fragten was, meinte er nur „catching the cattle“. Okay, Cattle catchen (Vieh fangen), was denkt man sich schon dabei. Eventuell 2 Kühe rausscheuchen oder so… Falsch, es ging zurück zu seinem Haus, „this is an event too“
meinte er.
Okay, es stand das markieren der Jungbullen an. Branding for the win. Aus den gedachten 2 Kühen wurden so rund 30 Stück. 30 agile Jungtiere, welche darauf warteten den Arsch verbrannt zu bekommen…
Wir haben uns dann etwas zurückgehalten, denn diese „Herde“ war doch etwas – wie soll man sagen – beeindruckend … Unser Job war es, Filmaufnahmen zu machen. Diese sollten später in die Plattform geladen werden.
Es brauchte ca. 4 Stunden, bis alle Tiere ihr Zeichen bekommen hatten. Direkt im Anschluss dann die Diskussionsrunde und ein „live Test“ – testen, wie die Leute ohne fremde Hilfe mit der Plattform klarkommen. Die Diskussion verlief etwas träge in meinen Augen, viel gesagt wurde nicht. Dafür war das live testing interessanter.
Zum Mittag gabs dann Nudeln (Nudeln war ja auch das einzige was wir eingekauft hatten) mit dem Lammfleisch und den Würsten. Meiner Meinung nach nicht so gut wie das Hühnchen des Vorabends, aber immer noch essbar. (Abgesehen vom fettigen Lammfleisch, ungenießbar)
Für alle die mitgeholfen hatten stand etwas besonderes an, Fernsehen. Fußball, Nord-Afrika gegen Brasilien. Gereon hatte sich noch fix in sein Backham T-Shirt gequält und dann gings los. Zum Vorglühen in die einzige Bar des Dorfes. Nach ungefähr einer halben Stunde Fahrt erreichten wir unser Ziel.
Eine unscheinbare Wellblechhütte in der kistenweise Bier aufgestapelt war. Die Bänke davor aus Resten eines Autos. Das in Namibia kein Alkohol getrunken werden darf ist ein Märchen… Hier säuft fast jeder.
Nachdem wir ca. eine gute Stunde vor der Bar mit Quatschen verbracht hatten (Man versuchte uns beharrlich zum Reiten eines der Pferde zu überreden) brachen wir also auf, den einzigen Fernseher des Dorfes in dem einzigen Haus des Dorfes mit Strom zu erobern – der Schule.
Der Direktor welcher ein paar Brocken Deutsch sprach machte uns dann klar, dass es etwas dauern würde, den Fernseher aus dem einen Gebäudetrakt (die Schule bestand aus 5 einzelnen Gebäuden) in den anderen zu verfrachten. Ca. 19:10 Uhr könnten wir dann gucken. Also wieder auf, zurück zur Bar. Es war ja noch über eine Stunde Zeit.
Gereon, der sich eigentlich in dieser Gegend auskennen sollte verfuhr sich prompt. Quer durch die Büsche, die Außenhülle des Toyota Kleinbusses durch die in diesen Weg reinragenden Äste am quietschen ohne Ende, erreichten wir einen Zaun. Oops. Also wieder zurück. Fast auf der Stelle gewendet, wieder Querfeldein – locker 10 Minuten wusste keiner wo wir gerade sind, ganz zu schweigen davon zu wissen, wo denn die Straße hin ist.
Wir sind also unseren eigenen Spuren nach, zurück zur Schule, von dort aus zum einzigen Supermarkt (Tante Emma Lädchen) des Dorfes, denn an der Bar war scheinbar schon nichts mehr los. Wir haben es dann vorgezogen im Bus zu warten, während die anderen im Laden nach Trinkbarem ausschau hielten. Also wieder zur Schule hin, diesmal jedoch auf direktem Weg, bei der der Direktor nun schon auf uns wartete. Wir wurden in einen der hinteren Räume verfrachtet, ungefähr 3 mal 3 Meter groß. Gerade genug um ein Bett und einen Schrank reinzustellen. Hier wurde also der Fernseher aufgebaut, der Direktor brachte eine weitere Matratze mit, auf der wir dann Platz nehmen konnten. Der Raum füllte sich nach und nach mit immer mehr Personen, Personen die wir gar nicht kannten, zum Schluss hin waren ca. 25 Personen in dem kleinen Raum, dicht gedrängt vor dem Fernseher, gespannt den NBC Kommentatoren aus Namibia lauschend und auf ein Tor wartend. Rudelgucken Otjiuaneho 2010, wir waren dabei!
Zur Halbzeit mussten wir das so eroberte Zimmer dann wieder verlassen, der eigentliche Eigentümer wollte schlafen, und hatte mal mit Fußball und Überraschungsgästen so gar nix am Hut. Also kurzerhand den Fernseher nach draußen verfrachtet. Nach dem Spiel dann flink nach hause, es war recht kalt geworden. Zu früh gefreut, die beiden älteren Mitfahrer hatten sich schon eigenmächtig auf den Nachhauseweg gemacht und das in ihrem doch fortgeschrittenen Alkoholzustand… Keine gute Idee.
Also noch fix eine Tour durch den Busch, eben die beiden aufgegabelt und bei sich Zuhause abgeliefert. Wir haben uns dann prompt ins Bettchen verkrochen, der Tag war einfach zu lang… und ich hab mir einen riesigen Sonnenbrand im Nacken zugezogen.