Sprachrohr aus der Hölle…
Tag 18 – Reise ins Outback
Los gings Freitag morgen. Um 8 Uhr aufgestanden, naja wir hatten beide keine Lust aber wir mussten ja, so richtig konnen wir uns nicht drauf freuen irgendwie konnte uns auch keiner sagen was uns so erwarten würde… (Auf Eselreiten und Ziegenkopfessen wurden wir ja bereits vorgewarnt)
Direkt anfangen mit Sachen packen und ach ja, stimmt, es musste für den Test im Dorf noch eben schnell das ein oder andere programmiert und ausprobiert werden.
Um 10 Uhr sollten wir abgeholt werden. Wir waren um 10 Uhr noch nicht ganz fertig also störte es uns nicht das Gereon nicht pünklich da war. Es wurde 10:30Uhr alles war fertig und wir waren am warten. Keiner kam. 12 Uhr … wir haben Gereon versucht per Handy zu erreichen (SMS + Telefon)… keine Antwort. Na gut wer nicht will, so wild waren wir auch nicht drauf ins Dorf zu fahren.
Da Alex mal wieder Lust hatte etwas zu essen und wir schon eine Stunde in der Sonne gelegen hatten gingen wir beide zum Laden uns Würstchen im Schlafrock zu kaufen (gibt es hier auch als 1,8kg Paket). Sascha meinte 1,8kg sind zu viel … ok … also haben wir nur die 450g gekauft.
Auf dem Rückweg vom Laden kam dann die lang ersehnte SMS von Gereon. Er wäre jetzt aufm Weg zu uns, es hätte Probleme mit dem Auto gegeben. Naja jetzt… …also er schreib „NOW“… und was das heißt wissen wir ja alle schon.
Aber wir konnten es kaum glauben. Rund 20 Minuten Später war er echt da! Er stelle und dann noch fix unseren Begleiter vor, einen alten Freund aus seinem Dorf. Schnell alles eingeräumt, und ab ging die Fahrt, auf der Gereon uns noch einmal darauf hinwies, was es in Afrika bedeutet, wenn man sagt 10 Uhr… …das ist dann 10 Uhr plus ein paar Stunden.
Anschließend haben wir dann noch eben fürs Wochenende essen gekauft. 12 Liter Cola (Schwarzes Gold), 5kg Nudeln, 12 Brote, viel Fleisch, 2x Deutsche Salami und diversen Kleinkram, ca. 50€ naja günstig ist das Leben hier auch nicht so ganz. Also alles in den Toyota Kleinbus mit dem wir unterwegs waren. Alles wurde vom Shop-Personal in kleine Tüten gepackt, welche am Bus zugeknotet wurden. Warum wusten wir da noch nicht, aber naja, wir machen halt immer alles mit.
Die Fahrt begann anfänglich noch mit geteerten Straßen, vorbei an dem Flughafen, an dem wir angekommen sind. (Ein wenig Heimweh in dem Moment … man wollte doch glattweg sagen „Hier abbiegen bitte“ *lach*). Nach ca. 1 1/2 Stunden fahrt mit 120 KM/h durch die doch ein wenig eintönige Landschaft Namibias (Strauchwerk an den Ecken, viel mehr sieht man nicht) kamen wir dann an eine Kreuzung an der wir dann abgebogen sind. Die geteerte Straße hörte hier dann auch auf… an der Straßenbreite und der Geschwindigkeit unseres Hochgeschwindigkeitscontainers änderte sich jedoch nichts. (In DE undenkbar bei den Straßenverhältnissen)
Vorbei an unzähligen Termitenhügeln (teilweise Baumhoch) und Springböcken, welche uns die Straße versperrten kamen wir dann an eine kleine Tankstelle, welche um die Uhrzeit eigentlich schon zu hatte. Aber wie ist das halt in Afrika… X + ein paar Stunden, so handhabt man das anscheinend außerhalb Windhoeks mit den Öffnungszeiten. Es wurde nur ein bisschen nachgetankt, so dass wir der Meinung waren wir wären nun fast da.
Wieder auf die Strecke weiter über diese Sandpiste… Der Staub, welcher von vorausfahrenden Fahrzeugen (es waren immerhin 2 an der Zahl – auf der ganzen Strecke) aufgewirbelt wurde setzte sich überall drauf fest, wie Schmiere teilweise. Das war also der Grund fürs zuknoten der Tüten.
Bei unserer Schätzung hatten wir uns vertan, keine 20 KM weiter fuhren wir an eine „richtige“ Tankstelle, die in dem Ort der einzige Treffpunkt zu sein schien. Hier wurden Leute auf durchfahrende Pickups geladen (kein ÖPNV in Namibia), es gab den einzigen Supermarkt und die einzige Klinik der Gegend lag auch direkt an der Tankstelle. Das dort nochmal richtig vollgetankt wurde machte uns beiden etwas Sorgen, in anbetracht der fortgeschrittenen Tageszeit.
Die Straße in die wir dann abgebogen sind war geringfügig kleiner als die „Schnellstraße“ auf der wir uns vorher bewegt hatten. Das Kühe, Ziegen oder sonstiges Getier auf der Straße steht scheint hier keinen zu stören. Man fährt einfach mit 120KM/h drauf zu, hupt wenn nötig, die Viecher werden schon verschwinden.
Nach 2 Vollbremsungen, weil ein Tier nicht von der Straße wich und man doch etwas warten musste bis sich das Vieh bewegt hat sind wir dann in eine kleine Seitengasse (kaum erkennbar, Feldweggleich, keinerlei Straßenbezeichnung) eingebogen. Auf der nun richtig tiefen Sandstraße (auf der unser Kleinbus merklich Schwierigkeiten hatte voranzukommen) ging es nun nochmal ca. 5 Kilometer quer durch den Busch. Busch ist das richtige Wort… denn mehr als Büsche und Sträucher sah man nicht. Ab und an blitzten im Scheinwerferlicht mal wieder Kühe und Maultiere auf, welche einem den Weg versperrten und viele Flaschen am Wegesrand zeugten davon, dass hier doch ab und an mal jemand herging.
Wir machten halt an einem Gatter, ein weiteres Gatter öffnete dann den Weg zu unserer Übernachtungsstelle. „This is my house“. Schock… Wellblechhütte… okay, wir haben uns dann für die Nacht fertig gemacht. Eben das nötigste aus dem Wagen geräumt, ein Zimmerchen ausgesucht… Licht gab es nur aus 2 Paraffinlampen, denn Strom und fließend Wasser gab es nicht.
Dieser Beitrag wurde von Refizul am 19. Juni 2010 um 00:00 veröffentlicht und unter Namibia abgelegt. Du kannst allen Antworten zu diesem Beitrag durch RSS 2.0 folgen. Du kannst eine Antwort schreiben oder einen Trackback von deiner eigenen Seite hinterlassen. |
vor 14 Jahren
Jungs ihr tut mir leid das mit dem Flughafen wäre mir auch lieber …. dan hab ich alex schon viel eher ……
seit froh wenn ihr wieder zu hause seit…..
vor 14 Jahren
jungs der sonnenuntergang ist der hamma wie geil ist das denn