Sprachrohr aus der Hölle…
Tag 34 – Kriegsgebiet Windhoek
Immer noch Wolken. Obs wohl doch noch mal Regen gibt, in der Zeit wo wir hier sind?
Vormittag genutzt um ein wenig die Gegend zu erkunden. Konnte die halbe Nacht wieder nicht pennen.
Falls Heike das hier liest: Ist es erlaubt euren Hahn nen Kopf kürzer zu machen? Darf ich ihn den Hunden vorwerfen und wenn wir einmal dabei sind die Katzen gleich mit?
Naja zu erkunden gibts hier nicht viel. Egal in welche Richtung man läuft, man kommt defintiv aus Akademia nicht raus. Entweder die Bundesstraße welche neben Akademia verläuft mit dem dahinterliegendem Buschland versperrt einem den Weg, oder man klebt vorm Gelände des Flughafens, auf dem – verständlicherweise – das Betreten verboten ist. Okay, bei der Mittagssonne will eh keiner all zu weit laufen.
Witzig finde ich die Unterschiede die man in Akademia antrifft. Ich würd sie die Schisser und die Normalos nennen. Nahezu alle Häuser hier sind mit Zäunen oder Mauern umgeben, welche (abhängig davon ob dort Schisser leben) zusätzlich mit Spießen, Natodraht und/oder Starkstromleitungen gesichert sind. Wachhunde hält hier jeder, also Namibia ist defintiv kein Land für Personen mit Hundephobie. Große Rottweiler scheinen am beliebtesten zu sein. Wenn man hier durch die Straße geht, weiss das jeder, denn das Gebell der Vierbeiner ist nicht zu überhören. Fängt einer an, bellen alle. Ich weiß nicht wie das mit Schusswaffen aussieht, aber garantieren würde ich nicht dafür, wenn man auf ein fremdes Gelände (widerrechtlich) eindringt. Generell kommt man sich hier vor wie im Kriegsgebiet, Wettrüsten mit den Nachbarn darum, wessen Grund und Boden der sicherste ist.
Dazwischen gibt es die paar „Normalos“ welche nur eine kleine Mauer und extrem gepflegte Gärten haben. Kein Stacheldraht, keine Stromleitungen… Tendenziell müssten die dann doch viel häufiger überfallen werden, oder? Naja, naja… gut das wir uns in Deutschland nicht son Kopp machen müssen!
Achja, wir wurden zu Anfangs immer gefragt, ob uns aufgefallen wäre, dass Windhoek eine besonders saubere Stadt ist. Ich muss gestehen, ja, Windhoek ist für eine Hauptstadt recht sauber, abgesehen von den Abgasen der meist schrottreifen Autos/Taxis die hier fahren. Geht man aber ein wenig aus der Stadt raus, sieht man auch warum. Der ganze überfällige Müll der Stadt scheint ringsrum im Busch verteilt zu werden.
Defintiv kein schöner Anblick! So kann man sich die Spaziergänge beim Sonnenuntergang auch sparen, denn von „Natur“ ist ringsrum wenig (bis gar nichts) zu sehen.
Zu essen gabs heute „Braai“. Und zwar 100% german braai. Hühnchenbrustfilets mit Kräuterbutter im Brötchen, dazu Pommes Frites mit Mayo. Hach, da könnten sich die Namibier mal ne Scheibe von abschneiden, so muss Grillen sein! (Gut das uns keiner gesehen hat, ich denke dass die Verwendung von Mayo zu Pommes eine Todsünde ist)
Was mich tierisch annervt ist die Tatsache, dass die Sonne so schnell untergeht. 17 Uhr ist Schluss mit draußen sein, denn sobald die Sonne hinter den umliegenden Hausdächern verschwindet, wirds doch ordentlich frisch. Ich hoffe ihr behaltet mir das Wetter in Deutschland noch ein wenig! Ich will auch richtig Sommer haben, mit lange draußen sitzen und so!
Dieser Beitrag wurde von Refizul am 5. Juli 2010 um 12:01 veröffentlicht und unter Namibia abgelegt. Du kannst allen Antworten zu diesem Beitrag durch RSS 2.0 folgen. Du kannst eine Antwort schreiben oder einen Trackback von deiner eigenen Seite hinterlassen. |
vor 14 Jahren
Garantiert werden wir euch den Sommer hier aufbewahren ….. aber es ist auch ab heute wieder kühler geworden aber es liegt immer noch so zwischen 20 und 26 Grad also keine angst