Refizuls Abgrund
Sprachrohr aus der Hölle…
Sprachrohr aus der Hölle…
10 Juni 10
Boah hab ich schlecht geschlafen. Irgendwie ist das Bett hier sau unbequem.
Auf dem Weg zur Uni berichtete uns Heike, dass wir heute zum Mittagessen mit auf die Verabschiedung eines Professors gehen würden.
Wir haben uns dann mit Gereon getroffen um noch ein paar offene Fragen zu den Änderungen an der Webplattform zu klären. Irgendwie ist hier keinem wirklich klar, was wir überhaupt machen sollen.
Gegen Mittag dann zu dem Empfang. Erschreckend festgestellt, dass dort fast nur Deutsche bzw. deutschsprachige Gäste anwesend waren.
Da das Essen noch nicht da war, wurden die Reden etwas vorgezogen. Da das Essen auch nach den Reden nicht da war, wurden die Dankesworte auch vorgezogen.
Da das Essen immer noch nicht da war, gabs den Kaffee vor dem Essen. Da auch nach dem Kaffee der Caterer nicht da war, wurde das Abschiedsfresschen abgesagt…
Im Laufe der Veranstaltung wurden wir dann auch kurz der Allgemeinheit vorgestellt.
Wie wir danach erfahren haben, waren wohl schon mehrere vor unserem Office und hatten wohl – weil wir so beschäftigt aussahen – Angst uns anzusprechen.
Morgen haben wir gegen 9:30 Uhr ein Design-Meeting. Mal gucken was da wieder alles über den Haufen geworfen wird…
Wir sind dann also in die Stadt zum Essen. Es gab Tramazini Tuna Salad für Alex, Tramazini Hawaii für mich. (120 N$ inkl. 2 Dosen Cola)
Zurück im Office weitergearbeitet. So langsam finden wir uns mit dem Krüppelnetzwerk ab.
Eine zweite Leitung wäre trotzdem nett.
Die Tage gibts dann auch mal wieder ein paar Bilder, versprochen!
9 Juni 10
Heute mal etwas länger ausgeschlafen. Erst um 8 in die Uni.
Direkt festgestellt, dass die Änderungen an unserem Internetzugang, über die wir uns gestern so gefreut hatten nicht mehr funktionierten. Wir haben den ganzen Morgen damit zugebracht diesen Scheiss wieder ans laufen zu bekommen.
Wir sollten uns um das Video des Usabilitytests kümmern. Gereon sollte uns dies aushändigen, bzw. es mit uns anschauen?! Nix da, wir sollten es von seinem Server ziehen.
Ohne Internetzugang, ohne Netzwerkzugang, eine grandiose Idee. Ok, wieder ins Studentennetzwerk… alle Änderungen rückgängig gemacht, alte Einstellungen wiederhergestellt um zu sehen, dass das kleine Video nur rund 1,4 GB groß ist und wir es über dieses Krüppelnetzwerk mit ganzen 30-100kb max. downloaden können. (Restdauer 13 Stunden)
Eben das nötigste weiterprogrammiert, sofern es unsere Mittel zuließen. Gegen Mittag kam dann Peter vorbei, der uns kurzerhand bei unserem Netzwerkproblem behilflich war. Endlich mal eine fähige Person an unserem PC. Wunderbar, Internet läuft – wenigstens auf einem PC… und das sogar nun mit herausragender Geschwindigkeit (~100kb/s extern, 10 Mb/s intern).
Zum Mittag gabs dann ’nen kalten Chicken-Wrap mit Kartoffelecken und einem Hauch von Salat für ~5€. Ich fands toll, im Vergleich zum Vortag *zwinker*
Auf dem Rückweg sind wir dann zum ersten Mal von den Sicherheitskräften der Uni kontrolliert worden. Unser temporärer Studienausweis, welchen wir hier bekommen haben, reichte scheinbar aus.
Am Nachmittag dann weiter versucht irgendwas ans laufen zu bekommen, mit eher mäßigem Erfolg.
Abends noch etwas Video geguckt… es wird meiner Meinung nach von Tag zu Tag etwas kälter im Land – oder ich gewöhne miche einfach nur zu sehr an die Wärme.
Das wars, recht unspäktakulär.
8 Juni 10
Heute mussten wir bereits um 6 aufstehen, da Heike noch einige Dinge in der Uni zu erledigen hatte.
Namibia ist morgens doch schon recht kalt im Vergleich zur übrigen Tageszeit. Die kältesten Tage jedoch kommen erst noch!
Also ins Office gesetzt und angefangen Propel ans laufen zu bekommen. Alex hatte die glorreiche Idee, eine VM auf seinen Rechner zu ziehen, so dass ich auch endlich Internet bekomme. Bridged Networking for the win! Also fix VmWare installiert, gott sei dank hatte ich die Install noch dabei (Runterladen hätte sonst ewig gedauert). Meine XP VM rüberkopiert und irgendeinem aus der UNI eine IP geklaut. (Sorry to the guy with 10.1.3.138)
Endlich, endlich hatte ich auch Internet. Nun sollte sich wieder zeigen, dass ein selbst eingerichteter Apache besser ist als diese XAMPP rotze. Die Propel Klamotten eingegeben, fix noch ein paar kleine Einstellungen in der php.ini angepasst und siehe da, läuft! Das was wir die letzten 3 Tage versucht haben auf Alex Notebook zu scheffeln innerhalb von ca. 1 Stunde auf der VM ans laufen bekommen.
Ansonsten, keine weiteren Vorkommnisse. Bis auf das unser Englisch so langsam den Anschein macht etwas besser zu werden, man versteht uns teilweise sogar. *lach*
Heute sollte es also soweit sein, unser „großes Fressen“. Aus der Uni raus, direkt mit Heike die Kinder abholen.
Mulmiges Gefühl im Magen (Alex verkraftet das irgendwie besser, der denkt einfach nicht dran). Angekommen, fix die Kamera aus der Tasche gekramt und Foto gemacht, damit ihr alle teilhaben könnt an dieser namibischen Spezialität, welche laut Reiseführer nach Pommes schmeckt.
Es gab einen Brei aus wasweisich, Bohnen und den Trockenspinat (mit Soße) zu den Raupen (Mopanewürmern).
Lecker, nicht wahr? Mjammi…
Alex hat dann auch direkt mal Eine probiert und weil sie so gut waren auch noch eine Zweite. Uargh…
Bei mir hats dann jedoch noch etwas länger gedauert und … einige Überredungskunst. Bäh! Ganz ehrlich, ich freue mich wieder auf die deutsche Küche.
Der Spinat, welcher auf den Hausdächern der Vororte getrocknet wird schmeckt wie … altes aufgeweichtes Blattgrün welches durch und durch mit Sand durchzogen ist. Der Sand weht wohl auf die Dächer, sie versuchen ihn noch raus zu bekommen, gelingt wohl aber nur mäßig.
Der Brei, uargh, eine Unart, das man so etwas überhaupt essen kann. Schmeckt komisch, undefinierbar.
Das beste waren immer noch die Bohnen, welche in der Schale (keine längliche, sondern jede Bone (manchmal 2) in einer eigenen Schale) gegaart wurden. Trotzdem alles nicht so der Hit.
Alex meinte später nur, dass ihm jetzt schon Angst und Bange wird, wenn er daran denkt, dass wir irgendwann in die Vororte müssen. „Da wirds nur soetwas geben.“ Ich werd dann so ca. 20 Kilo abnehmen. Das Zeug kann man echt nicht essen.
Direkt nach dem essen ins „Checkers“ gerannt, Schokolade und Cola kaufen, denn nix anderes übertüncht diesen penetranten Geschmack des Breis besser als nen ordentliches Stück Schoki. Ist zwar alles recht teuer, aber – manchmal muss es einfach sein.
Liebe Leute von den Namibia Reiseführern, esst das Zeuch von dem ihr berichtet mal! Ihr werdet feststellen, dass das so toll gar nicht ist! Zitat aus dem Merian Reiseführer Namibia: „Eine der umstrittensten Speisen sind die Mopanewürmer […]. Sie werden frittiert und erinnern ein wenig an würzige Pommes frites.“ Würzige Pommes frites schmecken bei mir daheim anders. Sie haben keinen Kopf und gucken mich nicht beim Essen der Selbigen an.
Fazit des Tages: Du bist, was du isst. Ein niederes Gewürm!
7 Juni 10
Jetzt haben wir es endlich nach 5 Tagen geschaft unsere Entwicklungsumgebung anslaufen zubringen.
Das Internet hier ist einfach nur mist aber egal, Sascha hat es geschaft propel und Co zu installieren. So mit muss ich heute die ganzen Raupen von Skunki essen.
Ähm Sascha sagt gerade Bilder gibt es morgen.
7 Juni 10
Hallo 😉
Aaalso heute war nix los. Es stand nix besonderes an. Lange ausgeschlafen und dann rumgedrömelt. Etwas an der Website programmiert, was man halt so macht, wenn man gerade nichts wichtigeres zu tun hat.
Gegen 2 sind wir dann ein wenig auf Erkundungstour gegangen. Eigentlich auf der Suche nach einem Restaurant in dem wir etwas zu beissen bekommen. Nach ca. 800 Metern (und etwas freier werdendem Blickfeld in Richtung Innenstadt haben wir dann jedoch aufgegeben. Mindestens 3-4 Kilometer zu laufen und wir haben keine Karte um zurück zum Haus zu finden. Selbst Peter, welcher uns gestern abend nach hause gefahren hat meinte, dass er obwohl er nun schon eine halbe Ewigkeit in Windhoek lebt, die Stadt nicht kennt.
Also zurück zum Haus, Heike fragen wo man eventuell etwas essbares bekommen kann (zur Not hätte der Laden an der Ecke aufgehabt, so dass wir uns dort etwas hätten besorgen können, aber – wir hatten keine Lust ^^). Da Heikes Mann (Skunky?) auf dem Weg war Fleisch für ein Braai zu besorgen haben wir uns kurzerhand angeschlossen. Auf nach Katatura (ein Viertel von Windhoek).
Auf dem Weg dahin wurden wir mehrfach ermahnt, NIEMALS nach Katatura zu fahren. „It’s not save there.“
Der Markt in Katatura gestaltete sich ziemlich Gewöhnungsbedürftig. Viele Damen, in mitten von großen Kornsäcken, die allerlei essbares Zeuch verkauften. Ja, auch die Raupen. Wir waren zum Glück nicht da um Raupen zu kaufen, wir wollten etwas fleischliches. Die Rinder wurden unter offenem Himmel geschlachtet. Man konnte im Endeffekt dabei zusehen wie die Einzelteile zerlegt werden. Wir warteten also durch die abgeschnittenen Hufe und Schädel der Kühe die am Wegesrand für die Besucher des Marktes abgelegt waren, bis wir zu einem Händler welcher einen Lauf (ob vorder oder hinter, k.a.) auf seinem Tisch bereit liegen hatte. Mir persönlich war der Appetit schon vergangen. Der Geruch, die Köpfe… und alles. Würgs.
Wir bestellten also 2 Stückchen von der Kuh / von dem Rind für 20 N$. Das reicht. An einem kleineren Stand haben wir dann noch etwas halb gaares Testfleisch erhalten.
Abends dann wieder Braai. Diesmal bei Heike. Der Ruf des namibischen Fleischs ist ein Besserer als es verdient. Sähnig ohne Ende. Beim Essen wurde uns dann mitgeteilt, dass es Morgen eine besondere Auswahl der Raupen zum Mittag gibt. Ich freu mich drauf!
Bis dann.
6 Juni 10
Well, ok… this is a german blog, so i’ll stop writing in english. Aaalso, heute war also besagter Geburtstag von Robbie.
Früher als gedacht aufgestanden – jaja, die Zeitverschiebung hat uns trotzdem das es nur eine Stunde ist immer noch voll im Griff.
Langsam aufgestanden, das Nötigste gefrühstückt und dann aufgemacht in Richtung Fußballplatz.
Vuvuzela – au man das war der Aufhänger des Morgens, wie spielt man die Dinger, bzw. wie bekommt man einen Ton aus diesen „cheap trumpets“ raus? Alex hats versucht, hörte sich aber irgendwie mehr nach einem Keuchen an. Die anderen schafften immerhin „sterbende Elefanten“ oder „pfurzende Büffel“. Generell viel zu laut diese Dinger, im Stadion wird man wahrscheinlich Hörstürze ohne Ende erleiden.
Auf dem Sportplatz angekommen brannte die Sonne so stark, das man meinen könnte man hätte Hochsommer. 25-28°C strahlend blauer Himmel. Der Himmel hier in Namibia ist echt toll, nicht eine Wolke, nichtmal ein Ansatz davon. Lustig ist, dass wir dauernd gefragt werden ob wir es nicht kalt finden. Die Leute laufen hier teilweise in dicker Winterjacke herum. Ich (Refizul) habe mich dann mal – unglaublich aber wahr – zu ein wenig Fußball überreden lassen. Naja, Fußball kann man das bei mir ja bekannterweise nicht nennen. Aber es war egal, den Kindern hats Spaß gemacht und ich müsste lügen, wenn ich sagen müsste mir nicht.
Peter hatte seinen kleinen Sohn mitgebracht. Ein wahrer Wonneproppen. Nur darf man ihm keine Waffen in die Hand geben. Die Kinder hatten Schaumstoffschwerter mitgebracht und wie der kleine 2 1/2 Jährige so ist, kommt man auf die wildesten Ideen, was man damit anfanegen kann.
Erst wurden allerlei Leute zum Ritter geschlagen. Bis er bemerkte, hey, das hier ist ein Schwert… eventuell muss man stärker zuschlagen. Also wurde nun nicht mehr zum Ritter geschlagen, sondern gleich damit angefangen gewisse Körperteile abzuhacken.
Ein Glück, dass es nur Schaumstoff war, sonst hätten einige wohl als Hackfleisch geendet.
Kindergeburtstage sind toll!
So gegen 3 Uhr sind wir dann mit Peter und seinem Sohnemann auf zum Braai gefahren. Das ist das besagte Barbecue zu dem wir eingeladen wurden. Auf der Fahrt haben wir dann erfahren warum alle meinen, dass es so kalt sei. Im richtigen Hochsommer in Namibia war die höchste Temperatur die Peter mal mitgemacht hat 51°C. Generell wird dann aber wohl in den Sommermonaten nicht viel gearbeitet, alles vegetiert mehr so vor sich hin.
Naja, egal. Es gab namibian Rindersteak, Chicken Wings, Bauchspeck, Schafsfleisch und Kuduuwurst. Vom Rindersteak war für jeden Eines da. Mager und recht zäh, aber durchaus essbar. Mein persönliches Highlight war die Kuduuwurst. Interessanter Geschmack und das obwohl ich normalerweise kein Wild esse. Generell muss ich echt sagen, dass die Gastfreundschaft hier unter unseren Gastgebern unglaublich hoch ist.
Man wird überall eingeladen, darf alles mal mitmachen. In Deutschland ist sowas (in meiner Umgebung) völlig unüblich, leider.
Gegen 7 Uhr sind wir dann wieder heim. Wir haben uns dann noch ein wenig draußen unterhalten.
Geschichten haben hier alle zu erzählen.
Soweit für heute.
5 Juni 10
Morgens schnell den Rest unseres „French Baguette“ gefuttert. Da stand dann auch schon Heike vor der Tür, die ihre ältere Tochter vorgestellt hat und uns berichtete, dass ihr jüngster morgen Geburtstag hat, auf dem wir natürlich auch eingeladen wären.
Najo, also ab in die Uni… Heikes Auto ist wirklich eine abenteuerliche Konstruktion. Mercedes, Baujahr irgendwann in den 80ern, weiß aber keiner so genau. Das die hier alle Links fahren ist uns irgendwie immer noch fremd…
An der UNI angekommen gleich ab ins Büro, wir hatten ja nun endlich Strom. Alex hat den ganzen Tag versucht sein Propel ans laufen zu bekommen, was ihm bis in die Abendstunden nicht gelingen sollte, da der Proxy der UNI dauernd überlastet war. Ja, wir können nur Port 80 [HTTP] und 443 [HTTPS] aufrufen (443 wird aber evtl. bald laut Gesetz verboten), Port 21 [FTP] nur lesend. Teilweise sind Websites wie z.B. Facebook und Studivz oder aber auch private Websites/Blogs geblockt. Wer weiß wie lange wir noch schreiben können.
Zum Mittag sind wir dann wieder mit Jens und Peter gefahren. Diesmal sollte es Pizza geben. Irgendwie stehen die beiden immer noch auf recht europäische Küche, was uns beiden aber glaube ich auch ganz recht ist, aber dazu später mehr. Es gab eine art Hamburger mit gefülltem Fleisch, welcher uns von den beiden empfohlen wurde, dazu ein paar Pommes. Alles zusammen mit 2 Cola haben wir umgerechnet ca. 15 € bezahlt, nicht ganz so günstig, aber es hat wenigstens geschmeckt.
Peter hat uns für morgen (nach dem Geburtstag) zum Barbecue (Fettes Schwein oder Schaf solls wohl geben, k.a. wir lassen uns überraschen) eingeladen.
Der Nachmittag war recht eintönig. Bei der Wärme hier kann man nichtmal richtig denken. Die Temperaturen hier sind (trotz Winter) noch recht angenehm, Tagsüber etwa 25°C und Nachts um die 7-8°C.
Die Luftfeuchtigkeit hier geht jedoch gegen Nullpunkt, was zumindest mir (Refizul) ziemlich aufn Keks geht.
Am Abend dann mit Jens nach Hause und schnell noch was einkaufen. Diesmal sogar ohne Begleitung. Die Märchen, dass man hier Abends nicht rausgehen darf stimmen soweit nicht.
Man muss eventuell in manch anderen Vierteln etwas aufpassen, aber hier wo wir untergekommen sind sind eigentlich alle sehr nett.
Als wir zurück waren, meinte Heike, da wir ihr von unserem doch sehr europäischen Mittagessen berichteten, uns ihren Vorrat an afrikanischen Spezialitäten zeigen zu müssen.
Getrockneter Spinat, welcher aussah wie Kuhfladen. Trockenfleisch… und getrocknete Raupen. So richtig dicke Biester. Die werden wohl gekocht, ziehen dadurch wieder etwas Wasser, dann werden sie mit Zwiebeln angebraten und schmecken dann wie Pommes.
In den Vororten gibts wohl häufiger Ziegenkopf. Hmmmmm… lecker. Wir werden wohl nicht drum rum kommen dass Heike irgendwann mal eine Kostprobe reinreicht.
4 Juni 10
So wir waren gerade was zu Mittag essen, heute wars echt teuer 15€ für 2 Personen. Anschließen haben wir uns wieder 5 Litter Wasser gekauft. In dem Laden habe ich mir Deo gekauft echtes AXE für 2,20€ man kann also nicht meckern.
4 Juni 10
Morgens relativ früh aufgestanden. Heike hatte ein besonderes Meeting in der Uni, so dass wir schon früher los mussten.
Also schnell unsere am Vorabend gekauften French Baguettes in den kleinen Ofen geschmissen, die deutsche Salami darauf gepackt, typisch namibianisch halt. Zu trinken gabs nen Tee…
Also auf zur Uni und direkt ab in „unser Büro“ (ja, wir haben ein eigenes Büro – bzw. belegen wir aktuell das eines Dozenten, welcher im Urlaub ist?! Irgendwie weiß das hier keiner so genau ;))
Um 8 sollte unser WLAN eingerichtet werden. „The wireless guy“ hatte also einen Termin bei uns. Es wurde 8:30 Uhr, es wurde 9 Uhr… keiner da. Also auf zu „Message“.
„Message“ ist der Haupt-Technical-Admin der School of IT, und ja, „Message“ ist sein Vorname.
Leider war „Message“ nicht anwesend, somit trafen wir nur den kleineren Admin der von unserem Termin mit dem WLAN Techniker natürlich nichts wusste. Da wir leider immer noch keine funktionable Steckdose hatten (unser Adapter – extra in Deutschland gekauft passte nicht) haben wir diesen Ausflug direkt damit verbunden nach einem Adapter zu fragen. Adapter scheint in Namibia ein Synonym für „Multiplug“ – also Mehrfachsteckdose zu sein.
Leider alle in Gebrauch – man würde sich bei uns melden, wenn wieder eine frei würde. Naja, nicht das Ergebnis, welches wir erhofft hatten, aber immerhin ein Ergebnis.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Also zurück ins Büro, warten auf den großen Admin. Nicht viel gemacht, kurz getestet ob wir über den LAN-Anschluss des Dozenten
eventuell ins Netz kommen, leider ohne Erfolg, das Netz scheint realtiv sicher zu sein.
Nochmal Ausflug zum Büro von Message. Leider wieder nur der kleine Admin anzutreffen. Dieser hatte aber diesmal etwas mehr Zeit und meinte mit uns zu den WLAN Technikern gehen zu können. Also ab in den Keller der UNI (denn wo sitzen sonst die fähigen Informatiker – alles Kellerkinder) kurz gefragt ob wir einen Staff-Account bekommen können,
was mit einem nüchternen aber bestimmenden „Nein“ beantwortet wurde. Man müsse für uns dann ja Username und Passwort generieren, dass sei zu aufwändig.
Wir hatten auch nichts anderes erwartet. Also Student-Network, kurz einen kleinen Wisch unterschrieben, dass wir die Regeln der Polytechnic of Namibia, welche wir natürlich nicht einsehen durften/konnten, beachten und schon wurde damit begonnen unsere Netzwerkeinstellungen komplett zu verwerfen.
Nicht wundern, dass das Netzwerk der Students relativ lahm ist, denn es wird kein Username oder Passwort abgefragt.
Gut, kurz probiert ob Google.com und polytechnic.edu.na erreichbar sind, fertig.
Also wieder rauf. Ab ins Büro. Wer hätte es gedacht, genau da gibts natürlich kein Netz. Überall bekommt man Empfang und kann ins Netz, nur in unserem Raum hat man 3 Balken Signalstärke aber kein Internet (bzw. kann man sich gar nicht ins WLAN einloggen, weil angäblich der PSK falsch ist).
Weiter probiert, aufm Flur vor unserem Büro bekommt man Netz. Nicht die beste Lösung, aber für kurz reichts. Mehr Zeit hatten wir ja eh nicht, da unsere Akkus bereits den roten Bereich eingeläutet hatten.
Als nächstes hatten wir ein Meeting mit Heike, Gereon und einer anderen Dame, deren Namen ich nun (peinlicherweise) wieder vergessen habe. Uns wurde kurz erklärt, wass überhaupt erwartet wird, ein paar Fragen geklärt und Idee/Vorschläge ausgetauscht. And yes, i really have to say that our english is awful. There is a huge gap between writing and speaking englisch.
Gereon schien etwas enttäuscht zu sein, dass seine bei uns vor 2 Wochen eingetroffenen Interface Änderungen noch nicht umgesetzt worden waren. – Aber egal –
Durch das Meeting ist einiges klarer geworden! Außerdem hatten wir hier nochmal die Chance unsere Probleme mit dem Strom zum Ausdruck zu bringen. (Das lustige war natürlich, dass auf der Etage das WLAN fast tadellos funktionierte)
Also hat Heike ihre Sekretärin losgeschickt einen Adapter für uns zu besorgen. Wunderbar. Zum Mittagessen sollten wir uns mit Peter und Jens treffen, 2 ehemalige Deutsche, welche nun hier an der UNI als Dozenten arbeiten. Wir wurden Jens kurz vorgestellt und dann ab zurück in unser Büro. Dort angekommen meinte Gereon, dass wir Zugriff auf seinen Server bekommen sollten, was in anbetracht der doch endenden Energieversorgung unserer Elektronik nicht all zu einfach sein sollte. Schwupp vom eigentlichen Besitzer des Büros das LAN-Kabel gemoppst und ins Staff-Network
eingeklinkt. (Also braucht man doch kein Username und Passwort)ups, scheinbar doch -.-)
Währenddessen meldete sich die Sekretärin zurück, mit einem Adapter, nicht lachen, einer 5 er Steckerleiste (also known as Multiplug) mit den kleinen deutschen Steckern.
Lustig, unsere Notebooks haben beide nur die großen runden Dinger. Somit konnten wir hiermit auch nix anfangen. Also weiter rumgedrömelt, da der Server von Gereon leider unerreichbar war. Läuft doch alles prima hier.
Also ab zum Mittagessen. Peter und Jens gingen mit uns runter in die Stadt, in eine der (allem Anschein nach) unzähligen Malls hier in der Ecke. Viel geredet, viel Neues erfahren.
Wie z.B. das das Essen in der Mensa der Uni nahezu ungeniessbar ist oder, dass man in Namibia nur recycletes Wasser bekommt. Man würd das merken, wenns nach Chlor schmeckt.
Da wir beide uns zum Essen ein Wasser bestellt hatten, natürlich gleich mal getestet. Jop, schmeckt nach Schwimmbad *würg*
Hier klärte sich auch auf, dass halt „Message“ Messages‘ richtiger Vorname ist (bis dahin waren wir beide im Glauben dies sei nur ein Spitzname). Neben „Indipendence“, „Freedom“, „Unity“ oder solchen Namen wohl ein gängiger afrikanischer Name. Der lustigste Name wäre wohl der eines Namibianers gewesen, welcher als 13. Kind der Familie den Namen „Finally“ bekommen hatte.
Das Essen war recht günstig, dafür aber recht kleine Portionen. Es gab (lt. Jens Italienische) „Pizzateigtaschen“ mit Käse und Salami. Kostenpunkt round about 3 euro inkl. des Nichtschwimmerbeckenwassers.
Zurück in der Uni dann weiter an dem Netz gebastelt. Das Staff-Network war etwas stabiler (und zudem im Büro abrufbar), somit konnten wir damit unseren ersten Blogpost aus Namibia absetzen!
Ein Hauch von Zivilisation! Strom hatten wir aber immer noch nicht. Die Steckerleiste passte nicht, der Adapter war falsch. Wunderbar. Also ein wenig Brainstorming über die Änderungen betrieben und Designänderungen auf Papier gekrickelt.
Jens sollte uns dann später nach Hause fahren, da Heike ihre größere Tochter vom Flughafen abholen musste. Da Jens uns nebenbei beim Essen den unterschied zwischen „Now“ und „NowNow“ erklärt hatte, war es nicht verwunderlich, dass es etwas länger dauerte als geplant.
Zurück im Haus haben wir dann mal gezeigt was richtige Techniker sind.
Man nehme:
Bauanleitung:
Das Resultat:
Strom aus Namibia für die dicken deutschen Stecker.