Sprachrohr aus der Hölle…
Beiträge getaggt mit Essen
Tag 31 – Pfannkuchentag!
2 Juli 10
Unsere Haushälterin hat uns verlassen!
Normalerweise sollte sie heute wieder zum Arbeiten kommen, wir haben bis kurz nach 9 gewartet, keiner da.
Sind dann so zur Uni gefahren.
Gegen Mittag waren wir dann wieder mit Peter und Jens essen, diesmal in einem neuen Restaurant,
einer Art Behindertenküche. Interessante Art zu bestellen! Erst hielt ich es noch für einen
Spaß, als Jens meinte, dass er dann dem Taubstummen zeigen würde, was der Blinde zu kochen hat…
…doch es hat sich bewahrheitet.
Die Bedienung sprach kein Wort. Bestellt wurde per Fingerzeig auf das Gericht, welches man gerne
haben wollte. Für mich gabs dann Pfannkuchen gefüllt mit einer Käse-Sahne-Soße, Nudeln und etwas
Speck. Lecker! Muss man echt mal sagen. Preislich zwar nicht ganz so günstig wie sonst, da man
doppelte Portionen bestellen musste (die Portionen sind alle recht klein, wurden wir vorgewarnt)
aber durchaus essbar.
Lustigerweise gabs zu dem Pfannkuchen Chips. Chips im Englischen sind normalerweise Pommes…
…hier nicht, hier gabs Chips dazu. Also kleine frittierte Katoffelscheibchen. Interessante Kombination.
Ansonsten nix weiter passiert. Gereon kam Mittags kurz rein, hat eben kurz seine Mails überprüft
und die alten Klausuren ins Archiv getragen, danach wart er nicht mehr gesehen. Wir haben uns
dann den Nachmittag mit ein wenig Programmieren und im Internet surfen vertrieben.
Was soll man auch sonst so tun, hier, ohne fahrbaren Untersatz.
Tag 19 – Usability Test
20 Juni 10
Heute war es soweit, unser eigentliches Ziel für den Ausflug. Der Test, ob unsere Anwendung, welche in den letzten 2 Wochen komplett umgekrempelt wurde, wirklich benutzbar ist.
Es ging gegen 11 Uhr los (wuhu endlich mal ausschlafen). Im Morgenlicht wurde uns erst bewusst, wo wir hier wirklich untergekommen waren, denn den Abend vorher, bei dem Paraffinlampenlicht konnte man ja nur erahnen was wo ist und wie es aussieht.
Naja, gegen 11 wie gesagt los, schnell noch ein paar Übersetzungen machen lassen, fix noch eben eingebaut und dann ab in das „Test-Areal“. Ein kleiner Teil vom Dorf, eingezäunt mit ein paar Leuten erwartete uns. Kurz vorgestellt wieder in unseren Toyota Bus, die restlichen Testpersonen einsammeln. Als alle dann beisammen waren die ganze Hardware ausgepackt und direkt losgelegt. Witziges Völkchen! Keiner von denen sprach auch nur ein Wort Englisch, außer „How are you“, was natürlich – wie auch sonst – mit „fine“ beantwortet wurde.
Gereon hat kurz die einzelnen Schritte erklärt. Man lauschte aufmerksam, fand das Rumziehen der Leute recht lustig. Alles lief nach Plan, auch Fehler, welche uns vorher beim Testen aufgefallen waren, waren wie von Geisterhand verschwunden. Göttliche Fügung!
Wir machten uns fleißig Notizen, um später Verbesserungsvorschläge zu machen. Dafür waren wir ja hier… (und um die Einheimischen zu beeindrucken, und um zu Fotografieren, zu Filmen, zu … kurz, wir waren Mädchen für alles). Insgesamt wurden 3 Gruppen getestet. Jedes mal 2 Szenarien, 1. Einloggen und Videos betrachten. 2. Videos hochladen und verteilen. Jeweils 30 Minuten pro Gruppe, was dank Alex‘ Longlife-Akku zum Glück keine Probleme bereitete.
Die Lebensverhältnisse dort sind halt doch schon sehr krass verschieden von unseren zu hause. Da ist man selbst über das Paraffinlicht froh, oder über eine Toilette ohne Spülung…
Am Abend gab es dann Nudeln mit Hühnchen. Das erste mal in Namibia, dass wir gut gewürztes Essen bekommen haben.
Danach noch versucht den Sternenhimmel zu fotografieren, welcher hier unten – aufgrund der niedrigen Lichtverschmutzung echt super hell leuchtet. Naja, mit mäßigem Erfolg… Muss das nochmal versuchen wenn es irgendwie ruhiger ist.
Tag 14 – Ist Alex krank?
15 Juni 10
Irgendwie wird mir Alex suspekt. Er hat keinen Hunger mehr? Ist er krank?
Der Morgen begann damit, dass wir kein Wasser mehr hatten. Das erste Mal komplett ohne Wasser. Am Vortag hatten wir schon nur noch sehr wenig Druck auf der Leitung, so dass morgens alles etwas mager ausgefallen ist. An diesem Tag kam jedoch nur noch Gurgeln aus der Leitung.
Grund dafür war eine gebrochene (oder von Geisterhand geöffnete?) Wasserleitung 2 Straßen weiter.
Ab in die Uni, Mails geschrieben, geproggt, weiter die Linux-Kiste eingerichtet… Kein Mittagessen, Alex wollte lieber telefonieren gehen. Es scheint da jemanden zu geben, der ihm fehlt. *zwinker*
Irgendwie wirds immer früher dunkel hier. Um 5 Uhr ist meistens schon vorbei mit dem Licht.
Als wir dann zuhause waren, hat Alex dann versucht die Wohnung unter Wasser zu setzen. Durch die angesammelte Luft in der Leitung kam das Wasser immer so schwallweise, dass es meistens über den Beckenrand drang. Immerhin haben wir uns nun in dem Bereich das Wischen gespart.
Tag 9 – Meetings
10 Juni 10
Boah hab ich schlecht geschlafen. Irgendwie ist das Bett hier sau unbequem.
Auf dem Weg zur Uni berichtete uns Heike, dass wir heute zum Mittagessen mit auf die Verabschiedung eines Professors gehen würden.
Wir haben uns dann mit Gereon getroffen um noch ein paar offene Fragen zu den Änderungen an der Webplattform zu klären. Irgendwie ist hier keinem wirklich klar, was wir überhaupt machen sollen.
Gegen Mittag dann zu dem Empfang. Erschreckend festgestellt, dass dort fast nur Deutsche bzw. deutschsprachige Gäste anwesend waren.
Da das Essen noch nicht da war, wurden die Reden etwas vorgezogen. Da das Essen auch nach den Reden nicht da war, wurden die Dankesworte auch vorgezogen.
Da das Essen immer noch nicht da war, gabs den Kaffee vor dem Essen. Da auch nach dem Kaffee der Caterer nicht da war, wurde das Abschiedsfresschen abgesagt…
Im Laufe der Veranstaltung wurden wir dann auch kurz der Allgemeinheit vorgestellt.
Wie wir danach erfahren haben, waren wohl schon mehrere vor unserem Office und hatten wohl – weil wir so beschäftigt aussahen – Angst uns anzusprechen.
Morgen haben wir gegen 9:30 Uhr ein Design-Meeting. Mal gucken was da wieder alles über den Haufen geworfen wird…
Wir sind dann also in die Stadt zum Essen. Es gab Tramazini Tuna Salad für Alex, Tramazini Hawaii für mich. (120 N$ inkl. 2 Dosen Cola)
Zurück im Office weitergearbeitet. So langsam finden wir uns mit dem Krüppelnetzwerk ab.
Eine zweite Leitung wäre trotzdem nett.
Die Tage gibts dann auch mal wieder ein paar Bilder, versprochen!
Tag 7 – Raupen futtern
8 Juni 10
Heute mussten wir bereits um 6 aufstehen, da Heike noch einige Dinge in der Uni zu erledigen hatte.
Namibia ist morgens doch schon recht kalt im Vergleich zur übrigen Tageszeit. Die kältesten Tage jedoch kommen erst noch!
Also ins Office gesetzt und angefangen Propel ans laufen zu bekommen. Alex hatte die glorreiche Idee, eine VM auf seinen Rechner zu ziehen, so dass ich auch endlich Internet bekomme. Bridged Networking for the win! Also fix VmWare installiert, gott sei dank hatte ich die Install noch dabei (Runterladen hätte sonst ewig gedauert). Meine XP VM rüberkopiert und irgendeinem aus der UNI eine IP geklaut. (Sorry to the guy with 10.1.3.138)
Endlich, endlich hatte ich auch Internet. Nun sollte sich wieder zeigen, dass ein selbst eingerichteter Apache besser ist als diese XAMPP rotze. Die Propel Klamotten eingegeben, fix noch ein paar kleine Einstellungen in der php.ini angepasst und siehe da, läuft! Das was wir die letzten 3 Tage versucht haben auf Alex Notebook zu scheffeln innerhalb von ca. 1 Stunde auf der VM ans laufen bekommen.
Ansonsten, keine weiteren Vorkommnisse. Bis auf das unser Englisch so langsam den Anschein macht etwas besser zu werden, man versteht uns teilweise sogar. *lach*
Heute sollte es also soweit sein, unser „großes Fressen“. Aus der Uni raus, direkt mit Heike die Kinder abholen.
Mulmiges Gefühl im Magen (Alex verkraftet das irgendwie besser, der denkt einfach nicht dran). Angekommen, fix die Kamera aus der Tasche gekramt und Foto gemacht, damit ihr alle teilhaben könnt an dieser namibischen Spezialität, welche laut Reiseführer nach Pommes schmeckt.
Es gab einen Brei aus wasweisich, Bohnen und den Trockenspinat (mit Soße) zu den Raupen (Mopanewürmern).
Lecker, nicht wahr? Mjammi…
Alex hat dann auch direkt mal Eine probiert und weil sie so gut waren auch noch eine Zweite. Uargh…
Bei mir hats dann jedoch noch etwas länger gedauert und … einige Überredungskunst. Bäh! Ganz ehrlich, ich freue mich wieder auf die deutsche Küche.
Der Spinat, welcher auf den Hausdächern der Vororte getrocknet wird schmeckt wie … altes aufgeweichtes Blattgrün welches durch und durch mit Sand durchzogen ist. Der Sand weht wohl auf die Dächer, sie versuchen ihn noch raus zu bekommen, gelingt wohl aber nur mäßig.
Der Brei, uargh, eine Unart, das man so etwas überhaupt essen kann. Schmeckt komisch, undefinierbar.
Das beste waren immer noch die Bohnen, welche in der Schale (keine längliche, sondern jede Bone (manchmal 2) in einer eigenen Schale) gegaart wurden. Trotzdem alles nicht so der Hit.
Alex meinte später nur, dass ihm jetzt schon Angst und Bange wird, wenn er daran denkt, dass wir irgendwann in die Vororte müssen. „Da wirds nur soetwas geben.“ Ich werd dann so ca. 20 Kilo abnehmen. Das Zeug kann man echt nicht essen.
Direkt nach dem essen ins „Checkers“ gerannt, Schokolade und Cola kaufen, denn nix anderes übertüncht diesen penetranten Geschmack des Breis besser als nen ordentliches Stück Schoki. Ist zwar alles recht teuer, aber – manchmal muss es einfach sein.
Liebe Leute von den Namibia Reiseführern, esst das Zeuch von dem ihr berichtet mal! Ihr werdet feststellen, dass das so toll gar nicht ist! Zitat aus dem Merian Reiseführer Namibia: „Eine der umstrittensten Speisen sind die Mopanewürmer […]. Sie werden frittiert und erinnern ein wenig an würzige Pommes frites.“ Würzige Pommes frites schmecken bei mir daheim anders. Sie haben keinen Kopf und gucken mich nicht beim Essen der Selbigen an.
Fazit des Tages: Du bist, was du isst. Ein niederes Gewürm!
Heute esse ich Raupen
7 Juni 10
Jetzt haben wir es endlich nach 5 Tagen geschaft unsere Entwicklungsumgebung anslaufen zubringen.
Das Internet hier ist einfach nur mist aber egal, Sascha hat es geschaft propel und Co zu installieren. So mit muss ich heute die ganzen Raupen von Skunki essen.
Ähm Sascha sagt gerade Bilder gibt es morgen.
Tag 5 – Robbies birthday and the „braai“ at Peter’s house.
6 Juni 10
Well, ok… this is a german blog, so i’ll stop writing in english. Aaalso, heute war also besagter Geburtstag von Robbie.
Früher als gedacht aufgestanden – jaja, die Zeitverschiebung hat uns trotzdem das es nur eine Stunde ist immer noch voll im Griff.
Langsam aufgestanden, das Nötigste gefrühstückt und dann aufgemacht in Richtung Fußballplatz.
Vuvuzela – au man das war der Aufhänger des Morgens, wie spielt man die Dinger, bzw. wie bekommt man einen Ton aus diesen „cheap trumpets“ raus? Alex hats versucht, hörte sich aber irgendwie mehr nach einem Keuchen an. Die anderen schafften immerhin „sterbende Elefanten“ oder „pfurzende Büffel“. Generell viel zu laut diese Dinger, im Stadion wird man wahrscheinlich Hörstürze ohne Ende erleiden.
Auf dem Sportplatz angekommen brannte die Sonne so stark, das man meinen könnte man hätte Hochsommer. 25-28°C strahlend blauer Himmel. Der Himmel hier in Namibia ist echt toll, nicht eine Wolke, nichtmal ein Ansatz davon. Lustig ist, dass wir dauernd gefragt werden ob wir es nicht kalt finden. Die Leute laufen hier teilweise in dicker Winterjacke herum. Ich (Refizul) habe mich dann mal – unglaublich aber wahr – zu ein wenig Fußball überreden lassen. Naja, Fußball kann man das bei mir ja bekannterweise nicht nennen. Aber es war egal, den Kindern hats Spaß gemacht und ich müsste lügen, wenn ich sagen müsste mir nicht.
Peter hatte seinen kleinen Sohn mitgebracht. Ein wahrer Wonneproppen. Nur darf man ihm keine Waffen in die Hand geben. Die Kinder hatten Schaumstoffschwerter mitgebracht und wie der kleine 2 1/2 Jährige so ist, kommt man auf die wildesten Ideen, was man damit anfanegen kann.
Erst wurden allerlei Leute zum Ritter geschlagen. Bis er bemerkte, hey, das hier ist ein Schwert… eventuell muss man stärker zuschlagen. Also wurde nun nicht mehr zum Ritter geschlagen, sondern gleich damit angefangen gewisse Körperteile abzuhacken.
Ein Glück, dass es nur Schaumstoff war, sonst hätten einige wohl als Hackfleisch geendet.
Kindergeburtstage sind toll!
So gegen 3 Uhr sind wir dann mit Peter und seinem Sohnemann auf zum Braai gefahren. Das ist das besagte Barbecue zu dem wir eingeladen wurden. Auf der Fahrt haben wir dann erfahren warum alle meinen, dass es so kalt sei. Im richtigen Hochsommer in Namibia war die höchste Temperatur die Peter mal mitgemacht hat 51°C. Generell wird dann aber wohl in den Sommermonaten nicht viel gearbeitet, alles vegetiert mehr so vor sich hin.
Naja, egal. Es gab namibian Rindersteak, Chicken Wings, Bauchspeck, Schafsfleisch und Kuduuwurst. Vom Rindersteak war für jeden Eines da. Mager und recht zäh, aber durchaus essbar. Mein persönliches Highlight war die Kuduuwurst. Interessanter Geschmack und das obwohl ich normalerweise kein Wild esse. Generell muss ich echt sagen, dass die Gastfreundschaft hier unter unseren Gastgebern unglaublich hoch ist.
Man wird überall eingeladen, darf alles mal mitmachen. In Deutschland ist sowas (in meiner Umgebung) völlig unüblich, leider.
Gegen 7 Uhr sind wir dann wieder heim. Wir haben uns dann noch ein wenig draußen unterhalten.
Geschichten haben hier alle zu erzählen.
Soweit für heute.
Auch hier haben sie Deo
4 Juni 10
So wir waren gerade was zu Mittag essen, heute wars echt teuer 15€ für 2 Personen. Anschließen haben wir uns wieder 5 Litter Wasser gekauft. In dem Laden habe ich mir Deo gekauft echtes AXE für 2,20€ man kann also nicht meckern.
3. Tag – Meeting, Internet und Strom
4 Juni 10
Morgens relativ früh aufgestanden. Heike hatte ein besonderes Meeting in der Uni, so dass wir schon früher los mussten.
Also schnell unsere am Vorabend gekauften French Baguettes in den kleinen Ofen geschmissen, die deutsche Salami darauf gepackt, typisch namibianisch halt. Zu trinken gabs nen Tee…
Also auf zur Uni und direkt ab in „unser Büro“ (ja, wir haben ein eigenes Büro – bzw. belegen wir aktuell das eines Dozenten, welcher im Urlaub ist?! Irgendwie weiß das hier keiner so genau ;))
Um 8 sollte unser WLAN eingerichtet werden. „The wireless guy“ hatte also einen Termin bei uns. Es wurde 8:30 Uhr, es wurde 9 Uhr… keiner da. Also auf zu „Message“.
„Message“ ist der Haupt-Technical-Admin der School of IT, und ja, „Message“ ist sein Vorname.
Leider war „Message“ nicht anwesend, somit trafen wir nur den kleineren Admin der von unserem Termin mit dem WLAN Techniker natürlich nichts wusste. Da wir leider immer noch keine funktionable Steckdose hatten (unser Adapter – extra in Deutschland gekauft passte nicht) haben wir diesen Ausflug direkt damit verbunden nach einem Adapter zu fragen. Adapter scheint in Namibia ein Synonym für „Multiplug“ – also Mehrfachsteckdose zu sein.
Leider alle in Gebrauch – man würde sich bei uns melden, wenn wieder eine frei würde. Naja, nicht das Ergebnis, welches wir erhofft hatten, aber immerhin ein Ergebnis.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Also zurück ins Büro, warten auf den großen Admin. Nicht viel gemacht, kurz getestet ob wir über den LAN-Anschluss des Dozenten
eventuell ins Netz kommen, leider ohne Erfolg, das Netz scheint realtiv sicher zu sein.
Nochmal Ausflug zum Büro von Message. Leider wieder nur der kleine Admin anzutreffen. Dieser hatte aber diesmal etwas mehr Zeit und meinte mit uns zu den WLAN Technikern gehen zu können. Also ab in den Keller der UNI (denn wo sitzen sonst die fähigen Informatiker – alles Kellerkinder) kurz gefragt ob wir einen Staff-Account bekommen können,
was mit einem nüchternen aber bestimmenden „Nein“ beantwortet wurde. Man müsse für uns dann ja Username und Passwort generieren, dass sei zu aufwändig.
Wir hatten auch nichts anderes erwartet. Also Student-Network, kurz einen kleinen Wisch unterschrieben, dass wir die Regeln der Polytechnic of Namibia, welche wir natürlich nicht einsehen durften/konnten, beachten und schon wurde damit begonnen unsere Netzwerkeinstellungen komplett zu verwerfen.
Nicht wundern, dass das Netzwerk der Students relativ lahm ist, denn es wird kein Username oder Passwort abgefragt.
Gut, kurz probiert ob Google.com und polytechnic.edu.na erreichbar sind, fertig.
Also wieder rauf. Ab ins Büro. Wer hätte es gedacht, genau da gibts natürlich kein Netz. Überall bekommt man Empfang und kann ins Netz, nur in unserem Raum hat man 3 Balken Signalstärke aber kein Internet (bzw. kann man sich gar nicht ins WLAN einloggen, weil angäblich der PSK falsch ist).
Weiter probiert, aufm Flur vor unserem Büro bekommt man Netz. Nicht die beste Lösung, aber für kurz reichts. Mehr Zeit hatten wir ja eh nicht, da unsere Akkus bereits den roten Bereich eingeläutet hatten.
Als nächstes hatten wir ein Meeting mit Heike, Gereon und einer anderen Dame, deren Namen ich nun (peinlicherweise) wieder vergessen habe. Uns wurde kurz erklärt, wass überhaupt erwartet wird, ein paar Fragen geklärt und Idee/Vorschläge ausgetauscht. And yes, i really have to say that our english is awful. There is a huge gap between writing and speaking englisch.
Gereon schien etwas enttäuscht zu sein, dass seine bei uns vor 2 Wochen eingetroffenen Interface Änderungen noch nicht umgesetzt worden waren. – Aber egal –
Durch das Meeting ist einiges klarer geworden! Außerdem hatten wir hier nochmal die Chance unsere Probleme mit dem Strom zum Ausdruck zu bringen. (Das lustige war natürlich, dass auf der Etage das WLAN fast tadellos funktionierte)
Also hat Heike ihre Sekretärin losgeschickt einen Adapter für uns zu besorgen. Wunderbar. Zum Mittagessen sollten wir uns mit Peter und Jens treffen, 2 ehemalige Deutsche, welche nun hier an der UNI als Dozenten arbeiten. Wir wurden Jens kurz vorgestellt und dann ab zurück in unser Büro. Dort angekommen meinte Gereon, dass wir Zugriff auf seinen Server bekommen sollten, was in anbetracht der doch endenden Energieversorgung unserer Elektronik nicht all zu einfach sein sollte. Schwupp vom eigentlichen Besitzer des Büros das LAN-Kabel gemoppst und ins Staff-Network
eingeklinkt. (Also braucht man doch kein Username und Passwort)ups, scheinbar doch -.-)
Währenddessen meldete sich die Sekretärin zurück, mit einem Adapter, nicht lachen, einer 5 er Steckerleiste (also known as Multiplug) mit den kleinen deutschen Steckern.
Lustig, unsere Notebooks haben beide nur die großen runden Dinger. Somit konnten wir hiermit auch nix anfangen. Also weiter rumgedrömelt, da der Server von Gereon leider unerreichbar war. Läuft doch alles prima hier.
Also ab zum Mittagessen. Peter und Jens gingen mit uns runter in die Stadt, in eine der (allem Anschein nach) unzähligen Malls hier in der Ecke. Viel geredet, viel Neues erfahren.
Wie z.B. das das Essen in der Mensa der Uni nahezu ungeniessbar ist oder, dass man in Namibia nur recycletes Wasser bekommt. Man würd das merken, wenns nach Chlor schmeckt.
Da wir beide uns zum Essen ein Wasser bestellt hatten, natürlich gleich mal getestet. Jop, schmeckt nach Schwimmbad *würg*
Hier klärte sich auch auf, dass halt „Message“ Messages‘ richtiger Vorname ist (bis dahin waren wir beide im Glauben dies sei nur ein Spitzname). Neben „Indipendence“, „Freedom“, „Unity“ oder solchen Namen wohl ein gängiger afrikanischer Name. Der lustigste Name wäre wohl der eines Namibianers gewesen, welcher als 13. Kind der Familie den Namen „Finally“ bekommen hatte.
Das Essen war recht günstig, dafür aber recht kleine Portionen. Es gab (lt. Jens Italienische) „Pizzateigtaschen“ mit Käse und Salami. Kostenpunkt round about 3 euro inkl. des Nichtschwimmerbeckenwassers.
Zurück in der Uni dann weiter an dem Netz gebastelt. Das Staff-Network war etwas stabiler (und zudem im Büro abrufbar), somit konnten wir damit unseren ersten Blogpost aus Namibia absetzen!
Ein Hauch von Zivilisation! Strom hatten wir aber immer noch nicht. Die Steckerleiste passte nicht, der Adapter war falsch. Wunderbar. Also ein wenig Brainstorming über die Änderungen betrieben und Designänderungen auf Papier gekrickelt.
Jens sollte uns dann später nach Hause fahren, da Heike ihre größere Tochter vom Flughafen abholen musste. Da Jens uns nebenbei beim Essen den unterschied zwischen „Now“ und „NowNow“ erklärt hatte, war es nicht verwunderlich, dass es etwas länger dauerte als geplant.
Zurück im Haus haben wir dann mal gezeigt was richtige Techniker sind.
Man nehme:
- Einen namibianischen Adapter (or a Multiplug if you want to)
- Einen deutschen Pseudo-Adapter mit italienischem Steckeraufsatz!
- Ein Messer
Bauanleitung:
- Entferne der schwarze Rückseite des italienischem Adapteraufsatzes
- Drücke den mittleren Schutzkontaktstift heraus (etwas Kraft aufwenden)
- Drücke die schwarze Rückseite wieder an (Achtung: Tief fliegende Stifte ^^)
- Den nun auf deutsch getrimmten Adapteraufsatz an den Adapter anbringen
- Den deutsch-italienischen Adapter mit dem Namibianischen verbinden.
Das Resultat:
Strom aus Namibia für die dicken deutschen Stecker.